Victoriastadt

Die Victoriastadt ist ein um 1871 parzelliertes und erbautes Gründerzeitviertel und ist vollständig von Bahnlinien umgeben. Namenspatron war die englische Königin Victoria, unter deren Regentschaft ein Gussverfahren zum Bau von Wohngebäuden entwickelt wurde. Daran erinnert auch die Stadthausbrücke, die auf 12 gusseisernen Pendelstützen ruht. Sie ist heute in Form einer Pergola als einmaliges Baudenkmal im Stadtbezirk Lichtenberg zu bewundern. Früher nahm der Kuhgraben, ein kleines Fließ, die Abwässer der ersten Siedler auf und führte sie zum Rummelsburger See ab. Im Zweiten Weltkrieg wurden nur wenige Häuser des Gebietes zerstört. Dadurch ist ein weitgehend geschlossenes gründerzeitliches Ensemble erhalten geblieben, dass aufwendig saniert wurde und wird. Leider bleibt es durch den nahen Friedrichshain zu Unrecht relativ unbeachtet. Der Dichter und Zeichner Heinrich Zille verbrachte hier fünf Jahre seines Lebens und nahm viele Eindrücke aus seiner Umgebung in seine Studien und Zeichnungen auf. Der Schrotkugelturm ist das Wahrzeichen des Berliner Kiezes Victoriastadt.