Stasi-Ausstellung

Über diese Ausstellung habe ich die vielen tollen anderen Berichte auf Unilocal gelesen. Zweimal war ich hier und habe die Räumlichkeiten der Ausstellung gesucht und nicht gefunden. Ein Galleriebetreiber aus dem Haus Zimmerstr. 90 berichtete, dass täglich Touristen und Interessierte nach der Ausstellung fragen und wie ich, auf dem riesengroßen Gelände des Hofes, die Ausstellung suchen. — Fehlanzeige — wie heute auch…
Ich habe einen weiteren Anwohner gefragt. Dieser erklärte mir, dass die Ausstellung umgezogen ist. Wohin war nicht in Erfahrung zu bringen. Kann mir jemand erklären, was hier warum passiert ist und wo die Ausstellung ggf. weitergezogen ist?
Auf der Internetseite des Ausstellers konnte ich dazu keinerlei Angaben finden:
Das die Ausstellung einfach aufgelöst wurde, kann ich mir bei dem wichtigen und historischen Thema STASI irgendwie nicht vorstellen… Deshalb habe ich den Ort auch nicht sofort bei Unilocal als geschlossen gemeldet.
Fragen, Fragen, Fragen… bitte um Antworten.

Diese Ausstellung dokumentiert beeindruckend die Aktivitäten, Struktur und Methoden der Staatssicherheit in der ehemaligen DDR.
Anhand von Originaldokumenten, Exponaten und Videoaufzeichnungen wird dem Besucher ein Teil der Lebensrealität, nämlich allgegenwärtige Bespitzelung und Repression der Bevölkerung, im sogenannten Arbeiter– und Bauernstaat vor Augen geführt.
Sofern man sich ein wenig für die jüngere Deutsche Geschichte interessiert, sollte man diese Ausstellung nicht verpassen. Und besonders empfehle ich den Besuch denjenigen ehemaligen DDR-​Bürgern, die das zwar alles selber erlebt haben, im Rückblick das frühere System aber verdrängen, heute verherrlichen und die ´guten alten Zeiten´ missen.
Der Besuch ist kostenlos.

In Bezug auf die Einwohnerzahl bildete das MfS mit einer Quote von einem hauptamtlichen Mitarbeiter auf 180 Einwohner (Stand: 1989) den größten geheimdienstlichen Apparat der Weltgeschichte [WIKIPEDIA]
Die Anzahl der IMs war doppelt so hoch. D.h. insgesamt hatte jeder 55. Einwohner etwas mit der Stasi zu tun.
Dafür ist diese Ausstellung lächerlich klein und wird dieser Monströsität nicht gerecht. Es ist trotzdem gut, dass sie da ist.

Ich bin zum Glück doch so alt, dass ich die DDR, den anderen deutschen Staat, noch erlebt habe. Nicht zuletzt durch eine DDR-​Klassenfahrt, die bei uns auch noch mitten in die Wende fiel, musste ich mich mit der DDR beschäftigen. Und es ist wichtig und richtig, an das Unrecht, das dort geschah, und die beteiligten Institutionen erinnern.
Unweit des Checkpoints Charlie befindet sich das Informationszentrum der ehemaligen Gauck-​Behörde. Dort gibt es eine kleine, aber feine Dauerausstellung zur Stasi. Die Texte werden durch Bilder und andere Objekte (z.B. einen roten Kiffer Erich Mielkes, in dem er wohl Material zu/​über Erich Honecker hatte) ergänzt. Der Eintritt ist frei. Der schöné Katalog kostet lediglich 5 Euro.
Eine Ausstellung, die es wert ist, von möglichst vielen besucht zu werden. Und weitere thematisch einschlägige Erinnerungsorte gibt es sogar an Originalschauplätzen, etwa das Stasi-​Museum in der früheren MfS-​Zentrale.

Beklemmend, wenn man es schafft sich hineinzuversetzen.
Sehr gute und kompakte Gliederung der Ausstellung verschafft einen einen beängstigenden Einblick in das, was möglich ist. Teils subtil, teils öffentlich.
Naja, heute sind es keine Karteikärtchen mehr, sondern google und NSA, die einem sicherlich seinen eigenen Lebenslauf detailliert übermitteln können, falls man diesen verlegt oder noch gar nicht erstellt hat. :-(

Diese Ausstellung ist ein Muss für jeden Berlin-​Besucher! Gerade die Jüngeren sollten davon auch etwas mitbekommen. Denn erst wenn man begreift, was zu Stasi-​Zeiten passiert ist, begreift man auch, dass man in heutiger Zeit sehr ausfmerksam sein muss, damit so eine Überwachung nie wieder passieren kann. In unserem Computerzeitalter ist dies aber leider gar nicht so von der Hand zu weisen …

Sehr gute Ausstellung mit wechselnden Ausstellungen und interessanten Vorträgen und weiteren (Kunst-)Ausstellungen in den oberen Etagen. Hier kann sich jeder ein eigenes Bild machen. Schön, dass es inzwischen auch die Audio-​Guides gibt die Zeit sollte man sich m.E. auf jeden Fall nehmen.

Ja, ich habe das Informations– und Dokumentationszentrum der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik besucht. Schon alleine der Name dieser Institution verspricht geballte Bürokratie.
Ähnlich waren die Schilderungen auch von der Bürokratie und den internen Vorgaben der Staatssicherheit gesegnet. Die dortige Mitarbeiterin informierte uns in einem höchst interessanten Beitrag über die Geschehnisse sowie die heutige Arbeit der Behörde. Neben der Antragsstellung eventuell Betroffener war vor allem die Arbeit der Mitarbeiter, sowie deren Entlohnung und Bevorteilung interessant.
Zum Abschluss wurde darüber hinaus noch ein ehemaliger Stasi-​Lehrfilm gezeigt, in dem konkret geschult wurde, welche Aufgaben ein Mitarbeiter hat und wie diese zu erfolgen haben. Dort wurde eine Hausdurchsuchung durchgeführt und anschließend der Zugriff auf den Verdächtigen protokolliert. Ein mahnendes Denkmal für die Überwachungswut der DDR.
Ein Besuch mit Vortrag ist gerade für geschichtsinteressierte Mitmenschen eine bildungsfördernde Veranstaltung.

Eine Gruppe deutscher und asiatischer Schüler sitzt auf dem Boden und hört aufmerksam dem Museumsführer zu, der in holprigem Englisch von Günter Guillaume und Willy Brandt erzählt. Wie ist es wohl, im Geschichtsunterricht eine Ära zu behandeln, von der alle Lehrer und ältere Verwandten Zeitzeugen sind und eine Meinung haben?
Die Stasi-​Ausstellung befindet sich im Informations– und Dokumentationszentrum der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik. Der Eingang liegt an einem Fußweg zwischen Mauer– und Wilhelmstraße neben einer Baustelle. Die 85 Schautafeln sind insgesamt etwas textlastig, aber die Bilder und Ausstellungsstücke vermitteln auch bei einem schnellen Rundgang schon einen Einblick in die Arbeit der Stasi.
Ohne Zweifel wird hier die lückenlose Überwachungs-​, Manipulations– und Verfolgungsmaschinerie einer Diktatur dargestellt. Die Form ist nicht plump-​propagandistisch, sondern sachlich-​neutral, soweit dies aus Sicht des Westens, des ehemaligen Feindes, möglich ist. Es ist gut, wenn (nicht nur) junge Menschen und Ausländer sich mit dieser Geschichte auseinandersetzen. Es ist aber auch zu hoffen, dass sie mit ihren Lehrern schaffen, was die Ausstellung nicht kann, nämlich einen Bezug darzustellen. Einen Bezug zu westdeutschen Geheimdiensten aus dem Kalten Krieg, die das Glück haben, dass ihre Akten nicht der Öffentlichkeit zur Schau gestellt werden. Und vor allem einen Bezug zur Gegenwart, in der es nicht nur Ton-​, Video– und Telefonüberwachung, sondern auch Vorratsdatenspeicherung gibt. Statt obskure Mini-​Kameras einzusetzen fliegen heute Bundeswehr-​Flugzeuge über Demonstrationen und fotografieren die Teilnehmer. Statt Geruchsproben von Verdächtigen, werden heute biometrische Daten von allen gesammelt. Und auch ohne Schießbefehl sind an der gesamtdeutsche Ostgrenze in zehn Jahren mehr Menschen umgekommen, als an der innerdeutschen Grenze insgesamt.
Herr Schäuble, bitte besuchen Sie diese Ausstellung und lernen Sie aus der Geschichte!