Spandauer Volkstheater Varianta

Vorab: Vor unserem ersten Besuch im Spandauer Theater varianta konnten wir uns nicht so richtig vorstellen, was uns erwartete, das Stück wird in einem Gymnasium aufgeführt, oberste Etage. Na ja, mmhh, dachten wir und erwarteten so etwas wie eine Laienspielgruppe (man verzeihe mir meine Gedanken), aber weiiit gefehlt, nix Laien, alles höchst professionell und amüsant, wir waren begeistertzumal die Räumlichkeiten schon etwas in die Jahre gekommen sind, aber gerade das ist schon tröstlich in einer Zeit, in der immer alles neu und modern sein soll, was aber nicht immer gemütlich ist. Es gibt Boulette, Schmalzstulle, Würstchen, Getränke zu moderaten Preisen.
Am Silvesterabend waren wir das zweite Mal im Theater Varianta, gezeigt wurde das Stück“Nischt jeht über jute Nachbarschaft” und wieder wurden wir nicht enttäuscht.Das erste Stück, das wir sahen spielte vor zwei Jahren im alten Berlin, letztes Jahr hatten wir Pech, unsere Karten wurden irrtümlich anderen verkauft, so das wir 2011 Silvester ins Kino mussten, aber diesmal klappte es und das Stück spielte in den 80er Jahren. Teils neue Besetzung in der Truppe, aber das tat der Stimmung keinen Abbbruch, im Gegenteil: Wir haben uns vor Lachen fast gekugelt! Was diese Truppe an Spielfreude und Talent rüberbringt, braucht den Vergleich mit den Kudamm-​Bühnen ect. nicht zu scheuen. Singen, tanzen, spielen, die könnens !! Es gab keinen Schauspieler, der nicht sympatisch daher kam, irgendwie schließt man alle ins Herz. Und wenn dann nach dem Riesen-​Applaus am Ende noch so rührend über Spandau gesungen wird als Abschiedslied, ist man wirklich stolz, Spandauer zu sein.
Ich kann das Varianta nur allen ans Herz legen. Geht hin und amüsiert euch, ihr werdet genau so begeistert sein wie alle Gäste dort, wer es nicht gesehen hat, verpasst was.
Ein Kleinod in Spandau!
Eintritt kostet 22.-EUR, ermäßigt 11.-EUR.Karten können telefonisch vorbestellt werden, wir zogen es vor, sie gleich vor Ort abzuholen. Auf den karten steht zwar, freie Platzwahl, aber lieber einen Tisch reservieren, fast hätten wir vier Personen an getrennten Tischen gesessen, da die Silvester-​Auffführung sehr gut besucht war.
Kleiner Wermutstropfen: man hat jetzt mehr Tische, bzw. Plätze im Raum, dadurch wird es beengter, da kommt man aber wieder zwangsläufig ins Gespräch mit den anderen Gästen, was auch sehr schön ist. Hat schon fast Wohnzimmer– Atmosphäre ;-)
nach einer Stunde gibt es eine Pause, in der man entweder runtergehen kann, um der Raucherlust zu fröhnen (auch die Schauspieler trifft man dort, denen pfeift dann auch schon die Lunge) sie freuen sich so herzlich über Lob, echt toll und sind kein bißchen eingebildet oder soein Viertelstündchen, dann gehts wieder weiter. Zwei Stunden Kurzweil und sich entführen lassen in die achtziger Jahre, wo alles aufs Korn genommen wird was so passierte.
Wir werden garantiert dem «Varianta treu bleiben, schade das wir nicht schon früher hier waren, ist uns unbegreiflich.