Sowjetisches Ehrenmal Tiergarten

Berlin war einmal Täter und Opfer eines großen Krieges. Fast die ganze Stadt wurde vor 70 Jahren zerstört und hunderttausende Berliner starben.
Wenig, einfach zu wenig erinnert im heutigen Berlin an diese Zeit der menschlichen Grausamkeit und Perversion. Das sowjetische Ehrenmal im Tiergarten ist eines der wenigen Monumente aus dieser schweren Zeit!
Klar, es ist baulich in erster Linie ein Bauwerk der stalinistischen Diktatur und der sowjetischen Ideologie. Aber es erinnert an die Befreiung der Stadt Berlin im Mai 1945 und somit steht es für das Ende des Krieges auf deutschen Boden. Bei den Kämpfen in der Stadt um Berlin starben viele Soldaten auf beiden Seiten, dazu viele Zivilisten.
Circa 2500 russische Tote aus der Schlacht um Berlin sind hier bestattet und erinnern stumm an das Grauen des Krieges.
Früher befand sich hier auch eine russische Wache mit Soldaten, die regelmäßige Appelle am Ehrenmal durchführten. Nach Abzug der Alliierten entfiel dieser Wachwechsel und seit dem kümmert sich die Stadt Berlin um das Bauwerk.
Heute besuchen viele Touristen aufgrund der Nähe zum Brandenburger Tor das Gelände. Kinder rennen und spielen auf den Treppen. Liebespaare fotografieren sich an den Panzern. Keiner der hier her findet, zeigt aber den Respekt vor den Toten des Krieges. Das Gelände wird wie ein Vergnügungspark wahrgenommen. Das Land sollte hier Infotafeln aufstellen damit Klarheit herrscht. Das Gelände ist ein Friedhof!
Nie wieder Krieg!

Zum 70. Jahrestag des Kriegsendes lagen viele Kränze dort. Ich kann mich noch erinnern, dass in den 80er Jahre eine Ehrenwache der Armee dort stand.

Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie dumm ich im Jahr 1990 in Berlin geguckt habe, als ich im Westen, nicht zu weit vom Brandenburger Tor ein von seinerzeit noch sowjetischen Soldaten bewachtes Ehrenmal mit Panzern, einer großen Pfeilerhalle und Gräbern gesehen habe. Ja, ich hatte mich nicht getäuscht– es gibt tatsächlich im Westen, in der Straße des 17. Juni (die 1945 natürlich noch anders hieß), ein sowjetisches Ehrenmal. Sozusagen den kleinen Bruder der größeren Anlage im Treptower Park.
Bereits wenige Wochen nach Kriegsende wurde dieses Ehrenmal, an dessen Gestaltung der seinerzeit noch recht junge Lew Kerbel (ebenfalls Schöpfer des Mahnmals auf den Seelower Höhen, später Schöpfer des «Nischel» in Chemnitz sowie des Ernst-​Thälmann-​Denkmals im Prenzlauer Berg) beteiligt war, errichtet. Als Baumaterial sollen Gerüchten zufolge, die jedoch nie belastbar bestätigt werden konnten, Teile der Reichskanzlei gedient haben.
Sicherlich, heutzutage würde man solche Anlagen nicht mehr errichten. Aber dies ist eben auch deutsche Geschichte. Zwar mögen die Panzer eher stören– aber so baute man damals Mahn– und Ehrenmale. Jetzt, wie die Springer-​Presse gefordert hat, die Panzer abzubauen, wäre historisch Bullshit.
Die Anlage ist in einem gepflegten Zustand. Sie ist nicht nur Ehrenmal, sondern auch Grabstätte. Und ein rechter Ort der Ruhe im Gegensatz etwa zum nicht weit entfernten Brandenburger Tor, w eigentlich immer etwas los ist.

Das Sowjetische Ehrenmal in Tiergarten befindet sich links vor dem Brandenburger Tor in der Straße des 17.Juni.
Im Zugangsbereich stehen zwei sowjetische «T 34-​Panzer», mit denen die sowjetischen Truppen beim Vormarsch auf Berlin, die Stadt erreichten.
Der eigentliche Kern der Anlage wird durch das recht große auf Pfeilern errichtete Denkmal gebildet auf deren höchsten Pfeiler ein Rotarmist steht.
Mit diesem Denkmal bringen die Angehörigen der ehemaligen UdSSR ihre Trauer über die gefallenen Soldaten zum Ausdruck.
Im hinteren Bereich befindet sich eine gepflegte Gartenanlage mit Wachgebäuden. Die Wachgebäude dienten noch bis zur Wiedervereinigung den sowjetischen Truppen als Standort und es wurde ein regelmäßiger Wachwechsel vollzogen. Das wäre im Grunde nichts Besonderes, nur die Gebäude und das Ehrenmal befanden sich schon damals nach der Aufteilung unter den Alliierten, auf dem Gebiet von West Berlin.
Seit Dezember 1990 wird die Gedenkstätte durch das Land Berlin gepflegt und unterhalten.

Erreichbar:
Mit S+U– Bahn bis Unter den Linden ca. 10 Min. Fußweg.
Bus M 85 bis vor dem Reichstag und 5 Min. zu Fuß
Eintrittsgeld wird nicht verlangt.
Der Zustand des Ehrenmals und der kleinen Gartenanlage sind akzeptabel.
Die Historische Bedeutung des 1945 eröffneten Denkmals bezieht sich auf die Opfer der Angehörigen der Roten Armee.

Das Ehrenmal in Tiergarten ist eines von drei Ehrenmalen in Berlin zu Ehren der siegreichen roten Armee (die andere stehen im Treptower Park bzw. in der Schönholzer Heide). Das Gebiet dieses Ehrenmales wurde vor der Wiedervereinigung ständig von bewaffneten russischen Soldaten bewacht und war eine Enklave der Sowjetunion in West-​Berlin.
Der Eingang zum Ehrenmal wird von zwei T-​34 Panzern flankiert.