Simon-Dach-Straße

Irgendwie hat es was den Verfall einer eigentlich netten Kneipengegend über die Jahre zu beobachten: Hohe Fluktuation und auch die Anpassung an gefühlt immer mehr Schulklassen und Trink-​Wütige auf Durchreise fordern ihren Tribut… mittlerweile über weite Strecken abgeranzt und bei Licht ein absoluter Graus. Aber dafür bietet der Kiez eben auch –ohne größeren Anspruch an Authentizität und Qualität– alles für alle Geschmacksrichtungen.

TOP Location in Berlin for having fun in nice Cafés! We had a lot of fun!

komme immer wieder gerne her.
Tolles Flair!
Hier trifft man alles und jeden.
Die Vielfalt an Gastronomie und Kneipen ist klasse.

Es ist ja völlig klar, dass Leute die zum feiern&co extra in den Simon-​Dach Kiez fahren nichts an der Gegend auszusetzen haben, ebenso die Horden an Touristen und Ausflüger aus den Randbezirken.
Doch wenn man bereits Jahre lang Anwohner ist und die Gegend bzw. die ansässige Gastronomie noch aus der Zeit kennt, bevor die Ecke in jedem Reiseführer für feierwütige Studenten erwähnt wurde, kann man nur sagen, dass es nicht schön ist.
Ich habe schon in anderen Bezirken gewohnt, doch nie habe ich Montagmorgens auf dem Weg zur Arbeit soviel Dreck auf den Strassen und soviele Alkleichen in der Bahn gesehen.
Auch noch lobend zu erwähnen sind die Touris, die in den Ferienwohnungen der Mietshäuser und deren Einrichtungen hausen als ob sie allein wärenkommt am Ende des Jahres immer alles auf die Nebenkostenabrechnung mit rauf.
Als Anwohnen kann man nur sagen: Top Daumen hoch

die Kneipenmeile in Friedrichshain schlechthin. Wer hier nix passendes für seinen Geschmack findet, ist selbst schuld

Ich habe diese Kommentare gelesen, nachdem ich ein paar Tage in dieser Straße ein Appartement gemietet hatte und alleine als Frau mit zwei Kindern urlaubte –sogar noch aus der tiefsten badischen Provinz-​oje-​geht gar nicht, denkt man da!
Aber, ich kann diese, z.T.wüsten Kommentare gegen Touris in dieser Straße überhaupt nicht nachvollziehen.
Ich habe in den 4 Tagen, weder kotzende Touris gesehen, noch Abzocke in den Lokalen, noch schlechtes Essen oder unfreundliche Leute.
Es ist eine Straße mit einer Mischung aus einem bunten Völkchen, kuriosen Läden und buntem Nachtleben.
Uns hat es gefallen.
Wir waren abends immer dort esse, es war lecker und so günstig, daß sind wir nicht mal hier in der Provinz gewohnt. man hat auch viele Berliner getroffen, also nicht nur Touris.
In der Stadt drinnen, war es teilweise viel schlimmer-​was die Massen an Touris anbelangt und die Unfreundlichkeit der Leute und die Abzocke beim Essen.
Diejenigen, die über diese Meile meckern, sollen mal an den Ballermann.

In diesem Kiez kann man beobachten, welche fiesen Auswirkungen unkontrollierter Massentourismus auf Wohngegenden hat. Man müsste diese Erscheinungen eigentlich auf Video aufnehmen und online stellen. Also konkret geht es um über Müll und Glashaufen, Exkremente, Zerstörung, sich woanders gehen lassen, wie man es zu Hause nicht erleben möchte, Anwohnernerving usw. Glücklich ist, wer nicht genau in der Straße wohnt.
Es bleibt aber noch die Frage, ob nicht allein der Dreck die PrenzlBerger usw. noch vom verstärkten Zuziehen abhält, seit die nicht mehr vorhandene Hausbesetzerszene nicht mehr genügend Regulierung erzeugt.
Noch eine Story: Ich habe neulich nach einem WMSpiel zwei auswärtige Teenies als Tramper mitgenommen, die sich überhaupt nicht auskannten. Sie wollten unbedingt im coolen Osten von Berlin einen draufmachen. Zufällig habe ich sie da rausgelassen, weil die ganzen Straßen zugestaut waren. Da wollten sie auch gern hin, denn das war alles, was sie kannten. Aber sie haben mich ernst angeschaut und meinten: WirsollnunswollljezzdieKantegäb’n.
Der Ruf als Saufmeile geht bis in die tiefste Provinz! Ahahahaaa.

Für Einheimische weiträumig zu umgehende fiese Touristenattraktion mit komplett charakterlosen Bars und Ess-​Locations, lachhaft schlechtem Essen, überteuerten Getränken und langweiligen Geschäften. Insbesondere am Wochenende überlaufen von überdrehten und betrunkenen Touristen die überall hin machen (Originaltzitat einer Freundin die das große Pech hat dort zu wohnen) und einem vors Fahrrad reihern wenn man mal da durch fahren muss.

Heute habe ich etwas Verrücktes getan. Ich bin im Hellen, am frühen Morgen sozusagen, ins Simon-​Dach-​Viertel gegangen.
Bisher kannte ich die Straße nur aus nächtlicher Leicht– bis Volltrunkenheit. Man fiel eben von einer beleuchteten Bar in die nächste, kämpfe sich durch Touristengruppen und kaufte noch ein Fläschen desinfizierendes Gesöff für den langen Nachhauseweg. Heute war aber alles anders. Ich entdeckte bewusst einen Zebrastreifen zwischen der Barkette. Tolle Idee nun wissen auch die Autofahrer sofort, dass sie vorsichtig sein müssen, da sie die Saufmeile überqueren und man selber merkt nicht, dass man durch diese Sicherheitsmaßnahme gepampert wird so eine Ampel wäre da ja viel penetranter. Erstmalig wurde mir aber auch die unheimliche Hässlichkeit der Straße bewusst. Vielleicht liegt es auch nur am Winter, welcher mit dem dreckigen Schnee, dem eingeeisten Erbrochenen, der gelblichen Verfärbung des Schnees (Bier oder Urin?) und den kahlen Bäumen sicherlich sein übriges tut.
Auf dem Boden finden sich auch noch einige Glasscherben oder auch mal ein verlorener Handschuh. Der Platz, der nicht durch Happy-​Hour-​Angebote gefüllt ist (z.B. Straßenschilder), wird aufgepeppt durch höchstmodische Graffitis oder mit Aufklebern aller Art. Erstmalig erscheint die Straße leer und ruhig. Kein Mensch scheint um diese Uhrzeit unterwegs zu sein. Die Bars haben geschlossen und die Außenbänke stehen seltsam gestapelt auf dem Bürgersteig. Nein hier scheint alles zu schlafen.
Doch der Eindruck täuscht. Wirft man einen Blick in die Cafes sieht man Menschenmassen, die sich über die Buffets hermachen.
Stellt sich nur die Frage, wie diese Menschen ohne die Benutzung der Straße in die Lokalität gekommen sind. Meine erste Idee ist, dass sie gebeamt sind. Bei näherer Betrachtung erscheint mir diese Mutmaßung zu gewagt. Vermutlich sind sie einfach über Nacht geblieben und haben vom letzten Cocktail zum belegten Lachsbrötchen gewechselt. Wenn ich heute Abend vorbeischauen würde, tränken sie wahrscheinlich wieder Cocktails. Oh je, ich scheine in der Trumanshow mit lauter Statisten gefangen zu sein. Weder betrunken, noch vollgefressen werden diese Leute jemals über den Zebrastreifen rollen Mein Gehirn scheint Spaß daran gefunden zu haben, wild zu assoziieren. Ich mache mir Gedanken, ob wir vielleicht Neujahr hätten und deswegen alles so dreckig und leergefegt aussieht. Jedoch kann ich im dreckigen Schnee keine Böller oder Raketen finden. Ich scheine somit keinen zu langen Winterschlaf gemacht zu haben. Verrückt, dass in diesem Viertel freiwillig Menschen leben. Noch verrückter, dass die Nachfrage anscheinend so groß ist, dass die Mieten steigen können. Warum heißt diese Straße eigentlich Simon Dach? Wäre Georg Heym nicht angemessener? Diese Expressionisten kokettierte doch so schön mit der Ästhetik des Hässlichen.
Und wie wahr erscheinen doch die Zeilen von ihm: Unzählig Menschen schwemmen aus und ein.
Und ewig stumpfer Ton von stumpfem Sein
Eintönig kommt heraus in Stille matt.

Ich mag diese Straße, Vorfälle im Sommer bin ich gern dort eine Kleinigkeit essen

Wir wohnen so ziemlich mitten im Gewirr der Simon-​Dach-​Straße Ecke Boxhagener. Auffällig sind die wie Pilze aus dem Boden geschossenen Thai-​Viet-​Sushi-​Läden, die natürlich von entsprechendem Klientel besucht wird. Dem proletarischen Neuberliner, der seinen pseudo-​alternativen Hip-​Status durch Tragen von Klamotten aus dem Nachlass seiner Großeltern untermauert und durch fensterglasbestückte Brillengestelle der Marke Neo-​Hornbrille borniert zwischen Sushihappen und Bauchnabel die Umwelt observiert, wird es mit Sicherheit hier gefallen.
Mit Sicherheit gibt es auch schöné Ecken und Lokalitäten, wie beispielsweise die Primitiv Bar oder das Conmux, aber Touristenmassen und Co. verpesten den Trottoir der Eitelkeiten.

Von Touristen überschwemmt aber an sonst nicht verkehrt.
Man kann in der Simon Dach alles ausprobieren was ihr wollte. Es gibt jede erdenkliche Geschmacksrichtung.

Liebe Touristen! Bitte lasst uns mit Euren wochenendlichen Koma-​Sauf-​Orgien in hässlichen Cocktailbars, Jungesellenabschieden und Taxischlangen in Ruhe! Macht das doch bitte bei Euch vor der Tür, wo auch immer Ihr herkommt. Das ist nicht lustig, hip und schon gar nicht originell, denn das macht hier JEDER! Ansonsten noch viel Spass. Eure Simon-​Dach-​Strasse.

…schreckliche Ecke, extren überteuert, eigenartige Leute — eine Mischung aus Studenten und Ökos und viel zu viele Touristen.
Diese Ecke von Berlin sollte man einfach meiden!!!

Fluktuation ohne Ende, keine Identifikation «Café, Bar, Restaurant» — wir können alles und nichts wirklich, gepaart mit gefühlt millionen Fahrrädern und null Parkplätzen. Der übliche Einheitsbrei!

Ich finde die Strasse und ihre Umgebung immer noch sehr nett, halt die längste Theke Berlins. Auch die Kaffees und Restaurants sind nett, und tagsüber kann der geneigte Interessent zahlreiche ausgefallene Grafittis an den Hauswänden bewundern.

Lang lang ist es her, als die Simon Dach Strasse noch «cool» war, man fühlte sich wohl in der Astrobar, traf nette Menschen und Berliner und heute?
Oh Graus eine reine Tourimeile, Busse werden regelrecht hingekarrt, die Läden sind voll mit «peinlichen» Menschen und überhaupt alles teuer geworden und zum Teil sind da inzwischen richtige Billigramschläden entstanden, tja armes Berlin, was ist nur aus dir geworden?

…finde den Beitrag unter mir ziemlich übertrieben. Wer schon mal auf dem Ballermann war, weiß, dass es dort anders zugeht als in der Simon-​Dach-​Straße. Ich persönlich sehe da hauptsächlich Studenten und alternative Berliner bzw. Wahlberliner und interessante Unikate herumtingeln.
Das Essen in den diversen Lokalitäten ist — da muss ich mich anschließen — mittelmäßig, dafür gibt es alles im Angebot und es ist auch sehr preisgünstig.

Zur Simon Dach Strasse wurde hier lange nichts geschrieben, daher jetzt mal ein sehr persönliches update von mir
Simon Dach geht gar nicht! Liebe Berlin-​Besucher, ganz ehrlich: Es gibt im Umkreis schönere Ecken!
Wie bereits erwähnt tummeln sich hier verschiedenste Reisegruppen, von britischen Pub-​Crawlern über italienische Hier-​versteht-​uns-​sowieso-​keiner-​Rumschreier bis zu Leuten, deren Nationalität man nie rausbekommt weil die einfach nur volltrunken rumkrakehlen.
Die meisten Läden in der Strasse sind nur was für Leute die saufen wollen und richtig nach Halligalli aus sind. Alle anderen: wegbleiben! Man könnte sagen: El Arenal vom Friedrichshain
Es gibt einige Ausnahmen die hier erwähnt seien, die alle schon alt eingesessen sind:
Astro-​Bar: Anbagger-​Schuppen mit Kiez-​Originalen und langer Öffnungszeit
Dachkammer: gute Cocktails und Wohnzimmer-​Enterieur
Paules Metal-​Eck: Absolut geile Metal-​Kneipe auch für nicht Metaller. Gute Stimmung, coole Bedienung
Himmelreich: tolle Schwulenbar für beide Geschlechter, Heteros werden freundlich geduldet ;)
Conmux: alternativer Laden mit berlinerisch-​schnodderiger Bedienung.
Ansonsten:
ja — die Läden gehören alle einzeln geqypet
nein — die Liste des ersten Beitrages ist nicht mehr aktuell

Hm, wer auf mittelmäßige Kneipen mit mittelmäßigem Essen steht ist hier goldrichtig. Eindeutiger Vorteil: zu jeder, wirklich jeder Tages — und Nachtzeit findet man hier irgendwo ein Plätzchen zum Einkehren. Meist in der Umgebung von Schulklassen auf Erlebnisreisedas muss man dann wohl hinnehmen.
Gute Restaurants sucht man hier vergebens, einige bessere sind aber in der Nähe zu finden.

Die Simon-​Dach-​Strasse ist ideal zum Brunchen und zum sinnlos betrinken. Gehobene Cocktailbars oder Restaurants finden sich nicht so viele, da guckt man lieber im Prenzlauer Berg.