Scheinbar-Variete

Vor vier Jahren ging ich regelmäßig zur Open Stage, um mich bespaßen zu lassen, was meistens auch der Fall war, als plötzlich Bodo Wartke, Marco Tschirpke (um nur zwei zu nennen) auf der Bühne erschienen. Doch als irgendwann ein Ralf aus Rudow (er war immer da, als ich auch da war) die sieben, pro Künstler zustehenden Minuten endlos wirken ließ, ging ich nicht mehr hin.
Letzten Mittwoch war es endlich wieder so weit. Marco Tschirpke präsentierte die Open Stage. Karten reserviert (WICHTIG!!! Denn auf gut Glück vorbeizukommen braucht schon eine gehörige Portion einer eben solchen) Als die Künstlerinnen und Künstler peu à peu eintrafen, ertappte ich mich dabei, nach diesem Ralf Ausschau zu halten und atmete erleichtert auf, als ich ihn nicht erblickte. Uffz!
Hat sich etwas großartig verändert? Einige Mitarbeiter sind noch da, die lecker Brezeln gibt es auch noch, nur der gute spanische Rotwein (El Torito) ist ausgetauscht worden, der Ticketpreis hat etwas angezogen (kostet jetzt 8,00 €, aber die sind es wert! und jeder vierte Besuch ist kostenlos!) und die Wundertüte Open Stage ist immer noch dieselbe — mal ist was dabei, was einem die Tränen vor Lachen in die Augen schießen lässt, mal wird das persönliche Comedyzentrum minimal verfehlt. Es lohnt sich also mal dieses kleine Varieté in Schöneberg zu besuchen.

Jeder kann, jeder darf. und das Niveau steigt und steigt. Ich habe schon viele tolle Abende dort erlebt. Zeitiges Kommen sichert gute Plätze, Reservierung ist noch besser.

Die Scheinbar hat inzwischen Kult-​Status. Als ich vor kurzem seit vielen Jahren mal wieder in meine alte Heimat nach Schöneberg gekommen bin, dachte ich ganz naiv man könne wie früher spontan vorbei schauen, aber heute geht nichts mehr ohne Reservierung. Bier trinkt man aus der Flasche, es ist mehr als eng und unbequem. Dafür erlebt man mit Sicherheit einen unvergesslichen Abend. Die Künstler sind entweder sehr gut, so dass man versucht sich noch vor ihrem Durchbruch die Gesichter zu merken, oder sie sind extrem schlecht und haben dadurch auch Unterhaltungswert. Die Regel, die Kurzweiligkeit garantiert, niemand hat mehr als sieben Minuten.

Richtig gut, richtig nett, wir haben immer wieder einen schönen Abend hier. Nur manchmal gibt es bisschen zuviele Mitmachnummer.

Legendäres Variety. Das kleinste und älteste in Deutschland. Mi-​Sa immer Open Stage!!!

Wann immer wir in Berlin sind, ist ein Abend für die Scheinbar reserviert.
Dort haben wir die ersten Gehversuche von Bodo Wartke sehen können, der auf einem Open Stage Abend sein Programm in Kurzform präsentierte.
Rolf Kuhl war bei bisher jedem Abend mit dabei, immer wieder klasse.
Diese kleine Location mit intimer Atmosphäre ist ein wirklicher Geheimtipp.
Man muss nur reservieren und zeitig dort sein, 50 Plätze sind schnell vergeben und ganz vorne möchte man nicht so gern sitzen ;-)

Winzig aber gemütlich und immer wieder so lustig, dass die Bauchmuskeln beim Verlassen der Scheinbar wehtun. Kleine Bühne und kleiner Saal = wer um jeden Preis vermeiden möchte, auf die Bühne geholt und Teil des Rumalberns zu werden, sollte sich was Anderes suchen ;D

Die Scheinbar als Open Stage Bühne zählt wohl für die meisten Künstler schon als Urgestein zu Berlin. Nach wie vor die gleichen Preise, eine Gutscheinkarte und viele Überraschungen, also der Künstler …
Man sieht von super Nummern bis hin zum kleinen Hänschen alles, und selbst Hänschen ist manchmal nicht schlecht.
Je nachdem wer durchs Programm führt würde ich auch meine Karte für den Wintergarten für eintauschen.
Also unbedingt mal hingehen.

Unscheinbar präsentiert sich das winzige Varieté entlang der Monumentenstraße in Schöneberg. Einzig die große Clowns-​Nase mit dem mächtigen Zylinder an der Außenfassade weist darauf hin, dass es hier spaßig werden könnte.
Für all diejenigen, die schon beim Namen den Glamour großer Showbühnen erwarten, werden bei der Scheinbar nicht auf ihre Kosten kommen. Denn dieses Varieté präsentiert sich eher unprätentiös in der Größe eines etwas weitläufiger ausgefallenen Wohnzimmers. Mit ca. 60 Sitzplätzen kommst du den Showmachern mehr als nahe…
Doch dies ist Konzept der Scheinbar– auch wenn es so manch einem nicht gefallen wird — die Künstler lieben die Nähe zu ihrem Publikum und machen es zum Bestandteil ihrer Show. Die Zuschauer werden schlichtweg mit einbezogen und müssen teilnehmen, ganz egal ob Lampenfieber erkrankt oder nicht. Nur herumsitzen und sich unterhalten lassen funktioniert in der Scheinbar nur bedingt.
So wurde die Scheinbar begehrter Treffpunkte der neuen Comedy-​Szene. Dabei sieht man «alte» Bühnenprofis, die neue Nummern ausprobieren, sowie natürlich neue Talente, die sich erstmal ausprobieren. Zu sehen gibt es ein buntes Allerlei aus dem Showbiz, darunter finden sich: Jonglagen, Pantomime, Clownerie, Chansons, Kabarett, Comedy, Artistik u.v.m.
Nicht zu vergessen rühmt sich das Scheinbar-​Varieté gerne damit, die «erste Varieté-​Bühne seit dem Boom der zwanziger Jahren zu sein». Dabei hat dieses Kabarett sicherlich zu Off-​Kultur der deutschen Bühnenszene beigetragen und einige Unterhaltungskünstler geboren. Der Humor und die Auftritte schwanken zwischen Genie und Wahnsinn, also aufgepasst, denn das kann die Schmerzgrenze auch leicht überschreiten!

klein aber super gemütlich, für 7 EUR Open Stage, mal schräg, mal doof, immer interessant

Samstag Abend. Ich folge einer Einladung einer lieben Freundin. Habe noch nichts von einer Scheinbar Variete gehört und weiß überhaupt nicht, was auf mich zukommt. — Scheinbar Variete, was verbirgt sich bloß dahinter, denke ich noch so vor mich hin als ich den Raum betrete. Überschaubar groß, gut gefüllt mit Menschen, lustige und warme Atmosphäre. Eine Bühne, davor aufgebaut ein paar Stuhlreihen, ein Tresen, eine kleine mehrstufige Tribüné zum hinsetzen. Da sitze ich dann zusammen mit einer lieben Freundin und wir kommen aus dem Lachen nicht mehr raus. Samstag ist Open-​Stage-​Abend, wo jede/​r die möchte, auf die Bühne kann und sieben Minuten Zeit hat, total zu sein, selbst zu sein, komisch oder ernst, wild oder ruhig, singend, redend oder still, zu sein, nicht zusein, nur offen. Und das ist wirklich sehr komisch, überaus lustig, zum kaputtlachen!
Ich werde bestimmt wieder hingehen. Vielleicht bekomme ich ja doch noch heraus, was sich dahinter verbirgt.
Liebe Grüße
Offenes Herz

Kleinstes Therater in Berlin mit offener Bühne, Du weisst nicht, was Dich erwartet. Habe schon viel dort gelacht. Kleine Bühne, erhöhte Sitzpläte. Reservierung empfohlen. Die Getränke sind nicht zu teuer. Die Bedienung freundlich.

Die Sneak-​Preview der Kleinkunst :-)
Es gab eine Zeit (daaamals war ich noch Student und konnte mir das leisten), da ging ich jeden Montag abend um 23:00 Uhr ins Kino. Und ich wusste nicht mal, was für ein Film kommt. Und trotzdem hat es sich meist gelohnt. Manchmal war Mist dabei, aber oft hat man nette Filme gesehen, in die man sonst nicht reingegangen wäre
Bei der offenen Bühne in der Scheinbar ist es ähnlich. Man weiß nicht, was man geboten bekommt, aber das ist genau der Reiz an der Sache. Und als ich dort war, gab es 2 – 3 Beiträge, die nicht so prickelnd waren. Aber der Rest war sehr gut und abwechslungsreich.
Ein Tipp für alle Erstgänger: meidet die ersten 2 – 3 Reihen ;-)

Menschen, die heute jünger als, sagen wir 35 sind, haben einfach Glück gehabt. Gnade der späten Geburt. Ihnen ist schreckliche Schuld erspart geblieben. Sie sind nicht in Versuchung geführt worden. Für sie hat sich niemals die Frage gestellt, ob sie den grauenhaften
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der 80er Jahre erliegen sollten. Ich bekenne: ich habe einiges davon mitgemacht. Ich hatte einen Baumwolloverall. Ich hatte einen drei Zentimeter breiten Schlips aus Glattleder. Ich fand Talk Talk cool. Kein Jahrzehnt hat so viele unendlich scheußliche Moden erlebt wie die 80er.
Obwohl. Wenn ich an Rod Stewarts
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aus den 70ern denke. Ja. Ähm. Er hatte auch einen rosa Paillettenblazer.
Ich glaube, wenn wir wirklich gut nachdenken, finden wir für jede Epoche völlig abseitige Moden. Hinterher lachen wir drüber. In ein paar Jahren werden wir zum Beispiel über die gegenwärtige Mode lachen, Spargel mit Biss zu kochen. Mit Biss ist ein Euphemismus. Er steht für selleriestangenknackig. Nun ist es mit Spargel allerdings so, dass er selleriestangenknackig einfach nicht schmeckt. Ich war neulich mit einem russischen Geschäftsmann (ich glaube, Import und Export von Immobilien) im Borchardt (
) essen. Ich hatte ihm lange die geschmacklichen Unterschiede zwischen Oberrheinischem und Beelitzer Spargel erklärt. Nachdem er die erste Stange gegessen hatte, fragte er mich, ob Beelitzer Spargel eigentlich immer so hart ist. Ich habe mich geschämt. Borchardt ist eigentlich ein netter Ort, aber indem sie dieser albernen Mode nachgelaufen sind, Spargel hab roh zu servieren, haben sie mich bloßgestellt. Ich werde Spargel ab sofort nur noch klassisch-​zart bestellen und wenn er dann doch mit Biss kommt, werde ich dem Kellner erklären, dass ich vom Spargel nicht gebissen werden will.
Eine andere Mode ist, dass Comedy zum großen Fernsehevent geworden ist. Wie viele Comedy-​Shows gibt es eigentlich zurzeit im Privatfernsehen? Ich glaube, dass auch diese Mode wieder vergehen wird, so wie Dalli Dalli und Wunderbare Jeanny vergangen sind. Und Comedy wird zurückkehren auf die kleine Bühne. Je kleiner desto besser. Am besten ins Scheinbar-​Varieté. Das wird es dann immer noch geben und es wird sein, wie es vor der Mode war. Winzig, familiär, liebenswert. Platz für 40 Gäste. Wenn man sich mag, ein paar mehr.
Das Herzstück der Scheinbar ist das Open Stage Varieté. Jemand führt durch das Programm im Moment zum Beispiel CloOzy (beantwortet noch alle Spam-​Mails persönlich), Bartuschka (amtierende slowakische Langstreckenpantomimeweltmeisterin) oder Werner Kreini (der Dean Martin der Monumentenstraße). Andere treten auf; jonglieren, machen Akrobatik in einer Mülltonne oder sonst irgendeinen Unsinn. Unbekannte, die sich blamieren wollen, Kleinkunstreisende, die gerade in der Stadt sind oder bekannte Gesichter, die Nummern für ihre nächste Tournee testen.
Weil ich ja mittlerweile Advanced Insider bin, würde ich gerne einen echten Insidertipp geben, nämlich, wie man der Mitmachnummer entgeht. Die Mitmachnummer ist der Teil von Comedy, wo die Zuschauer über den Akteur auf der Bühne nicht mehr lachen wollen und man sich deshalb über jemanden aus dem Publikum lustig macht. Ich bin ein Mitmachnummermagnet. Der einzige sichere Weg, der Mitmachnummer zu entgehen, ist also mit mir hinzugehen.
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Open Stage gibt es immer Mittwoch bis Samstag. Eintritt 7 EUR — 8,50 EUR. Am Wochenende unbedingt reservieren. Zigarettenpause auf der Straße.

Wann immer ich eine Portion gute Laune brauche, gehe ich in die Scheinbar. Hier stehen teilweise Profis, teilweise Lainen auf den Brettern, die die Welt bedeuten :-) und bieten das gesamte Programm des Varietés — von Jonglage bis Standup Comedy.
Unbedingt hingehen.