Puppentheater-Museum

Puppentheater ist so viel mehr als die Augsburger Puppenkiste oder die Muppet Show. Die Marionettensequenz in «Hellboy — Die goldene Armee» (Guillermo del Toro, 2008) oder der Fantasyfilm «Strings» (Anders Rønnow Klarlund, 2004) sind da nur zwei Beispiele. Und wie viel mehr, das zeigt das Puppentheater-​Museum in Berlin auf zwei Ebenen.
Das liebevoll gestaltete Ausstellungsprogramm wechselt alle 18 Monate. Das Team um Museumsleiter Nikolaus Hein bietet eine Vielzahl von Aktionen und Führungen, sowohl für Kinder, als auch für Menschen, die mit Puppen pädagogisch arbeiten wollen, an. Weitere Informationen bietet die inhaltsreiche Website.
Fazit: Für alle, die sich von Puppen, Märchen und Kreativität verzaubern lassen wollen.

Kindergeschrei begrüßt einen schon im Eingangsbereich des Museums. Einige Minuten später zeigt sich die Kindermenge ganz vertieft im Gespräch mit einer Handpuppe aus Kalkutta.
Kinder kuscheln zwischen den Kissen und lauschen den Geschichten…
Es ist heimelig im Museum. Auch mag das Haus so gar nicht der weitläufigen Meinung einer betulichen, musealen Räumlichkeit zu entsprechen. Hier wird unter den Puppen und mit den Puppen gelebt. Die Kinder sind umgeben von Glaskästen voller erlesener Marionetten, Stabfiguren, Handpuppen oder Schattentheaterensembles.
Die Puppen wirken so lebendig wie die Leute selbst. Hinter den Glasscheiben spiegeln sich alte Ritter-​Marionetten in Rüstung, Zauberer und Hexen, unheimliche, wulstige, kartoffelartig wirkende Charakterköpfe, die den Betrachter mit ihren Blicken verfolgen. Von der Bauhaus-​Schule inspirierte Marionetten, die an Oskar Schlemmers Tanztheater erinnern, Prinzessinnen und Vampire, Sultane und Bettler geben sich hier ihr Stelldichein. Die wenigen Pinocchio-​Puppen, die frei an den Säulen hängen, hört man — trotz der Mahnung der geduldigen Aufpasserin — immer wieder mit den Gelenken klappern.
Neben einem festen Bestand von Theaterpuppen verschiedenster Spieltechniken und aus sämtlichen Kulturkreisen konzentriert sich das Museum besonders auf die Puppentheater-​Geschichte Berlins. Doch den besonderen Ruf schafft sich das Haus mit den ständig wechselnden Ausstellungen und Attraktionen. Zum Spielen und Ausprobieren wird ausdrücklich animiert!
Als besonders beliebter Programm-​Punkt für Kids gelten die Taschenlampenführungen. Dabei wird der Marionetten-​Star des Abends — einzig von einer Taschenlampe bestrahlt — aus der Dunkelheit hervorgeholt.
Derartige «Experimente» führen das Puppentheater-​Museum immer wieder zu neuen Entdeckungen, wie z.B. unlängst eine Führung für Blinde. Für Kinder ab zehn Jahren, Jugendliche, aber auch Erwachsene bietet das Museum auch sog. Puppenbau-​Workshops an. Unter fachlicher Führung kann dabei vom Papiertheater bis zur Handstockpuppe allerlei hergestellt werden.
Schließlich erhielt selbst Goethe seine Inspiration zu Faust nicht zuletzt aus einem Puppentheater-​Stück; und geniale Ideen werden hier auch nicht auf sich warten lassen…

Eine wunderschöné Sammlung von sehr verschiedenen Puppen! Sehr engagierte und kenntnisreiche Mitarbeiter, die viel zu erzählen haben, wenn sie gerade etwas Zeit haben. Es gibt Kindertheater, Puppenbau für Erwachsene, hin und wieder auch mal ein Stück für Erwachsene.
Ich kam ganz beglückt und belebt wieder raus!
Fahren Sie auch mal hin — gleich gegenüber der Haltestelle Karl-​Marx-​Strasse in Neu-​Kölln!

Das Puppentheater-​Museum ist ein Museum für Kinder und Erwachsene. Die Geschichte des Puppentheaters wird lebendig erzählt und natürlich will man wissen, wie es weitergeht mit dem Puppen-​/​Figurentheater von heute. In verschiedenen Vorführungen und kleinen Filmen werden die Stars von heute einem sachkundigen Publikum vorgestellt.
In jährlich wechselnden Ausstellungen werden jeweils andere Themen dargestellt. Täglich gibt es Führungen für Kinder und Erwachsene durch die Ausstellung sowie wechselnde Puppentheateraufführungen, Märchenerzählungen, Lesungen und Workshops für Kinder und Erwachsene ergänzen die Ausstellung. Den jungen Besuchern wird der «Erlebnisraum Museum und Theater» sowie die Märchenkultur verschiedener Nationen nähergebracht — spannend ist es ja, auch mal bei den Nachbarn weltweit vorbei zu schauen…
Das Museum bietet spielerische Führungen durch die Ausstellungsräume an. Kinder und Erwachsene haben Gelegenheit, verschiedene Theaterpuppen (vorsichtig) selbst einmal auszuprobieren. Zu verschiedenen Puppen werden die jeweiligen Geschichten erzählt, es werden Märchen geraten, es werden Hexen gezählt, ein Highlight ist sicher die Gymnastikstunde mit Pinocchio, die Marionette Pinocchio turnt vor, und alle Kinder turnen mit. Auch im Papiertheater aus dem Jahre 1899 wird es lebendig.
Es ist schön, zu träumen! Am Schönsten ist es, wenn man mit einer größeren Kindergruppe dort hingeht…
Weitere Informationen gibt es über: