Berlin ist groß und hat viele Seiten. Oft kann man gar nicht mehr so recht sehen, wo einst die Mauer verlief. Bzw. sieht irgendwie gefühlt 150% Bebauung nur aus den letzten 25 Jahren– alles klar, wenn man dies so geballt irgendwo hat. Doch so wie mit dem kleinen gallischen Dorf hat sich auch zu Zeiten der Teilung und der Mauer das eine oder andere an Historischem erhalten. So etwa auch der Meistersaal in der Köthener Straße — seinerzeit praktisch im Schatten der Mauer und damit praktisch am Ende der westlichen Welt. The big hall by the wall– und so mancher Meister nahm hier entsprechende Werke auf. Unter anderem David Bowie in den 1970er Jahren drei Alben, als er in Berlin lebte. Damals wurden ja noch Schallplatten aufgenommen– Vinyl, das, was heute wieder hip ist. Doch der Meistersaal, vor dem zum Zeitpunkt meines Besuchs im Januar 2016(leider war nur einen Außenvisite möglich) aus guten Gründen Blumen lagen und Kerzen standen, schließlich lag David Bowies Tod erst wenige Tage zurück, ist nicht etwa nach den Meistermusikern benannt– nein, er hat mehr Geschichte. Man schrieb die 1920er Jahre, eine bewegte und durchaus turbulente, nicht in jeglicher Hinsicht goldene Zeit(wobei ich aber zugebe, dass ich dann, wenn ich eine Zeitreise machen könnte, gerne mal in das Berlin der 1920er Jahre reisen würde), als das Gebäude der Bauinnung, 1913 eingeweiht und mit einem Kammermusiksaal versehen, in dem auch Meisterbriefe übergeben wurde, zunehmend kulturell bedeutsam wurde. Der Malik-Verlag, von dessen Autorenschar mehr als einer zu denjenigen gehörten, deren Werke 1933 verbrannt wurden, unter der Leitung von Wieland Herzfelde zog ein. Eine Galerie von Georg Grosz ebenfalls. 1933 ff. endete die kulturelle Nutzung des Hauses nicht– jetzt war es die Reichsmusikkammer, die den Meistersaal nutzte. Kriegszerstörungen betrafen zwar das Gebäude insgesamt, aber weniger den Meistersaal selbst. Und so blieb er bestehen. Ab 1961 dann im Schatten der Mauer. Von 1961 an gab es hier Tonstudios der Ariola. Größen wie Robert Stolz, Rudolf Schock, Ivan Rebroff, Erika Köth, René Kollo, Peter Alexander und Zarah Leander gingen hier im Schatten der Mauer ein und aus. Die Lage an der Mauer, verbunden mit Ruhe, begünstigte natürlich die Tonstudio-Nutzung. 1976 der nächste große Cut. Die Hansa-Studios zogen ein. Und machten aus dem Meistersaal ihr Studio. Ein Studio, in dem wirklich große Namen, wahre Meister aus der Welt und Deutschland hier Aufnahmen machten. Kleine Kostprobe? U2, Iggy Pop, Depeche Mode, David Bowie, Eartha Kitt, Richard Clayderman, Marillion, Mike Batt, Nick Cave, Snow Patrol, Jon Bön Jovi, Einstürzende Neubauten, Peter Maffay, Udo Lindenberg, Udo Jürgens, Roland Kaiser, Nina Hagen, Nena, Marianne Rosenberg, Die Toten Hosen, Ute Lemper, Trio, Reinhard Mey, Max Raabe, Jack White. Der Mauerfall 1989 änderte die ruhige Lage in eine Lage wieder mitten im Zentrum– und so waren die Tage des Meistersaals als Studio zunehmend gezählt. Das letzte bedeutende Album, das hier zum Teil aufgenommen wurde, war U2s «Zoo Station». Heute ist der Meistersaal wohl eher eine anmietbare Eventlocation. Aber das ändert nichts daran, dass man hier einen Ort mit Geschichte hat. Mit Kulturgeschichte. Einen Ort, an dem wahre Meister Aufnahmen haben anfertigen lassen. Nicht nur, aber vor allem auch David Bowie. Ich mag Orte mit Geschichte — und Orte, an denen Geschichte geschrieben wurde. Alles in allem gerne und gute vier Sterne.
Lars M.
Classificação do local: 4 Berlin
Das Haus Köthener Straße 38 besitzt eine bewegte Geschichte. Als alleiniges Haus der Straße überlebte es den 2. Weltkrieg. Danach befand sich das Gebäude direkt an der Mauer in der geteilten Stadt Berlin. Hier herrschte aufgrund der Randlage städtische Ruhe. Ideal für ein Tonstudio. Es zogen die Hansastudios ein und der Meistersaal wurde umgebaut um hier Musik zu produzieren. Schnell wurde das damals sehr moderne Tonstudio durch viele nationale und internationale Stars gebucht. Die besondere Lage an der Mauer machte das Studio international bekannt und interessant. Berühmte Bands und Künstler, wie U2, Depeche Mode, Falco, Nick Cave, Iggy Pop nahmen hier ihr weltbekanntes rundes Vinyl auf. Darunter auch David Bowie, dem ich diesen Beitrag und Ort widme. Unter anderen sein weltberühmter Song«Heroes» — «Helden — entstand hier im Jahre 1977. David kam aber nicht nur für Aufnahmen nach Berlin, sondern wohnte von 1976 bis 1978 auch in Berlin und ist somit auch ein Teil dieser Stadt! Vor dem Haus befindet sich ein kleiner Gedenkplatz für Fans an den im Januar 2016 verstorben Bowie. «You were there, too.» «So I was — I’d forgotten. — I miss you David!» Leider ist der Meistersaal nicht öffentlich. Leider bietet der Betreiber auf seiner offiziellen Internetseite keine Touren durch Haus an, was ja möglich wäre, da der zurück gebaute Meistersaal schon lange kein Tonstudio mehr ist. Schade auch, dass das Studio selbst, zum Beispiel am Eingang zum Haus, keine sichtbare Laudation für Bowie präsentiert.
Michael L.
Classificação do local: 5 Berlin
Das war ein schickes Silvesterfeierchen im Meistersaal. Der Meistersaal ansich ist ja mietbar und für Dies oder Jenes zu mieten. Es ist schwer eine«fast private» Silvesterfeier, die wahrscheinlich nächstes Jahr woanders stattfinden wird, hier bei Unilocal zu bewerten. Deshalb beschränke ich mich auf subjektive Eindrücke, die der Saal und das Etablissement bei mir hinterlassen haben. Tolle Location :-D Spartanische Lichteffekte, schöné große Bühne. Ausreichender Catering Bereich vor dem Saal.
Simon B.
Classificação do local: 5 Berlin
Ich hatte dieses Jahr das Vergnügen im Meistersaal eine Weihnachtsfeier mitzuerleben. Und muss zugeben, dass ich bis zu diesem Tag nichts von der Existenz dieses erstklassigen Ortes wusste. Dank der Fotos im Eingangsbereich und einer kleinen Filmvorführung wusste ich, das es nicht nur eine Eventlokation ist. Man begeht geschichtliche Flure, Räume und Säle, in denen bereits etliche nationale und internationale Künstler ihre Werke entstehen ließen. Man kann von Glück reden, dass der es der Meistersaal gechafft hat Krieg und Teilung zu überstehen.
Notbad
Classificação do local: 5 Berlin
Mein Name ist Mathilde, ich studiere MARKETING und komme aus Frankreich. Seit September arbeite ich als Praktikantin im Meistersaal am Potsdamer Platz. Als großer Fan von David Bowie, bin ich jeden Tag aufs Neue beeindruckt, den Raum zu sehen, wo er seine großartigsten Alben(Low und Heroes) aufgenommen hat. Genau hier, im Grünen Salon vom Meistersaal, wurde er inspiriert, den Song Heroes zu schreiben: er konnte direkt auf die Mauer schauen, da der Meistersaal 50 Meter weit entfernt war. Er berichtet noch heute von dem jungen Paar, welches sich jeden Tag vor der Mauer getroffen hat. Heute kann man immernoch diese besondere Atmosphäre fühlen, die so viele Berliner und weltweite Legenden inspiriert hat. Die Gäste, die den Meistersaal besuchen, lassen sich gerne von dieser spannungsgeladenen Atmosphäre und Musik-Geschichte des Saals inspirieren. Der Meistersaal belegt, dass Berlin nie seine Kultur und Identität verlieren wird, trotz der Veränderungen, die die Stadt im Moment erlebt. Als Zentrum der alternativen Kultur in den Zwanziger Jahren(als George Grosz Galerie; als Haus des Malik-Verlags oder als Veranstaltungslocation, mit zahlreichen Parties, die hier stattfanden und –finden), behält der Saal seine eindeutige Rolle und Persönlichkeit zwischen den futuristischen und modernen Gebäuden des Potsdamer Platzes. Das Team ist jung, sehr kreativ und dynamisch. Ich bin stolz und sehr froh, meine Erfahrung im Ausland mit ihnen zu teilen, und fühle mich hier persönlich wohl, aber nehme auch beruflich viele Anregungen mit. Vielseitige Veranstaltungen durfte ich während meines Praktikums im Meistersaal begleiten, ob Theateraufführungen, Tagungen, Galaabende oder spezielle Events, wie kürzlich die Berlinale. Die positive Resonanz der Gäste hat mich bewegt, oftmals durfte ich Kommentare hören, wie: Ein sehr schöner Saal, Wir kommen auf jeden Fall zurück!, Danke für die Organisation, alles war toll gemacht. Übernächstes Jahr feiert der Meistersaal sein 100-jähriges Jubiläum, das wird bestimmt ein Ereignis, das man nicht zu verpassen sollte! Diese Erfahrung hat mir auf jeden Fall Lust gemacht, in Berlin zu bleiben!
KleinK
Classificação do local: 4 Berlin
wunderschöné location. war dort auf einer veranstaltung mit ca. 120 leuten und war beim reinkommen von dem schönen saal schlicht überwältigt. tolle deko, etwas kitschig, aber noch nicht stillos. kron– und kerzenleuchter und tolles lichtkonzept. das catering war ok, leider recht einfallslos was die vegetarische variante angeht. bitte bei der anfahrt nicht mit dem ca. 600 m entfernten kaisersaal am potsdamer platz verwechseln, den fehler habe ich nämlich gemacht.
Gamlas
Classificação do local: 5 Berlin
Lieber René, auch an dieser Stelle möchte ich mich noch einmal für die fantastische Zusammenarbeit im Rahmen des Wissensforum bedanken. Unser Kunde war ebenso begeistert wie wir. Würden alle Dienstleister so arbeiten, bräuchten wir uns in Zukunft keine Sorgen mehr zu machen. Tolle Location, super Grundausstattung(man benötigt kaum externe Technik), großartige Akustik, gutes Essen, guter Service und eine Top-Betreuung vor, während und nach der Veranstaltung. Ein sehr entspanntes Arbeiten für jeden Auftraggeber. Wir werden Euch weiterhin empfehlen und freuen uns auf eine lange und erfolgreiche Zusammenarbeit. Viele Grüße Ferenc Zsiga Senior Projectmanager
Praab
Classificação do local: 5 Berlin
Seit 2009 veranstalten wir im Meistersaal regelmäßig szenische Lesungen für Werke, die wir entwickeln. In diesem wunderschönen Ambiente wird dann ein neues Musical oder Theaterstück von Darstellern gelesen, bzw. gesungen und die szenischen Regieanweisungen von einem Sprecher vorgetragen. Geladene Gäste aus der Branche tragen mit Ihren Reaktionen zur Weiterentwicklung oder zu einer Erstproduktion der Werke bei und wir, der Verlag, können mit einer Aufnahme dieser Lesung eine erfolgreiche Promotion starten. Es sind ausnahmslos sehr schöné Veranstaltungen, die mit einem kleinen Sektempfang beginnen und nach der Lesung in dem wunderschönen Saal mit einem leckeren Fingerfood-Buffet ausklingen. Besonders nett finden wir die Idee, das Catering thematisch unseren Stücken anzupassen. Die Zusammenarbeit mit allen Mitarbeitern des Meistersaals gestaltet sich vom ersten Tag der Planung bis zur Veranstaltung äußerst angenehm, professionell und unkompliziert. Es ist für uns immer eine Freude, diese Veranstaltungen vorzubereiten und für die Gäste ein sehr begehrtes Ereignis. Petra Raabe GALLISSAS Theaterverlag und Mediaagentur GmbH
Sarahs
Classificação do local: 5 München, Bayern
Wir hatten vor 2 Wochen eine Veranstaltung mit ca. 120 – 150 Personen. Für diese Anzahl war der Saal bestens geeignet. Die Bestuhlung war sehr locker gehalten, neben Stehtischen waren Loungemöbel aufgestellt und das gab der Feierlichkeit eine sehr gemütliche Note. Frau Bieberstein hat mich im Vorfeld bestens beraten und stand mir immer mit Rat und Tat zur Seite. Was mir besonders gefallen hat, war die Flexibilität des Orgateams und das Engagement durch eigene Ideen aus einem einfachen Firmenfest eine tolles Event zu machen. Das Catering hat allen Gästen gut gefallen und der Service war spitze. Ich kann die Location auf jeden Fall weiterempfehlen.
Phalde
Classificação do local: 5 Berlin
Als ich zum ersten Mal den Meistersaal betreten habe, haben mich die Größe und die Pracht dieses historischen Konzertraums sehr beeindruckt. Ich habe nicht erwartet, dass solch’ ein Ort noch in der Nähe von dem super-modernen Potsdamer Platz existiert. Dieser Saal hat für mich eine ganz besondere Atmosphäre. Die Akustik ist einzigartig. Aufgrund dessen haben viele Musiklegenden, wie David Bowie, Iggy Pop, Depeche Mode und U2 in diesem Saal gespielt als es noch das Studio 2 von Hansa-Ton-Studios war. Jetzt ist der Meistersaal eine Eventlocation, geeignet bis zu 500 Personen, wo Galas, Klavier-Konzerte, Tagungen oder Parties stattfinden. Ich mache gerade ein Praktikum bei der BESL GmbH, der Eventagentur, die den Meistersaal betreibt. In dieser Zeit habe ich viele Veranstaltungen miterlebt. Letztes Wochenende fand zum Beispiel die 20er Jahre Party Bohème Sauvage hier statt. Die beschwingende und festliche Stimmung hat sehr gut zum Saal gepasst. Man fühlte sich in die Zeit der Erbauung des Meistersaals zurückversetzt. In dieser Zeit habe ich auch ein einige Gala-Abende erlebt, die mir den Kontrast zwischen der Geschichte und der Modernität dieses Ortes veranschaulicht haben. Durch die variable Bestuhlung, das atmosphärische Licht und die ideenreiche Dekoration werden dieser eindrucksvollen Eventlocation verschiedene Gesichter gegeben. Das Arbeiten für den Meistersaal war/ist eine tolle Erfahrung, im beruflichen wie auch im persönlichen Sinne. Das Team ist jung, sympathisch und sehr engagiert bei der Erledigung seiner Aufgaben. Ich muss leider im Juli zurück nach Frankreich, um meine Studium zu beenden. Berlin, mit seiner Stimmung von Freiheit und Kreativität, hat mich jeden Tag überrascht. Der Meistersaal ist für mich ein Teil Berlins. Zum heutigen Tag ist Berlin eine bemerkenswerte Stadt und ich komme jederzeit gerne wieder zurück.
Whydontwe D.
Classificação do local: 3 Berlin
Gestern war ich bei einer Veranstaltung elektronischer Musik(Präsentation des neuen Albums von Recoil = ex Depeche Mode Alan Wilder) erstmals seit Aufgabe des Studios im Meistersaal. Klar ist er beeindruckend und hat er immer noch Atmosphäre. Für bass-betonte Musik taugt der Saal bzw. die akustische Auslegung ab einer bestimmten Lautstärke allerdings nicht(wofür der Saal selbst nix kann). Wenn dann, wie gestern, auch noch die Maximalkapazität von 400 Menschen ausgeschöpft wird, erhitzt sich der Raum in kürzester Zeit und wird die Luft so stickig, daß selbst unbeweglich im Träger-T-Shirt dastehenden Frauen der Schweiß runterläuft und sogar Hardcore-Fans kaum eine Stunde durchhalten, ohne vor der Tür Luft zu holen. Freundlich gesagt ‘gehoben’, also fast ärgerlich hoch, sind die Getränkepreise: 3,50 für 0,33 Bier, 4 Euro für ein 0,2-Glas Tafelwein und selbst einfache Longdrinks an der 10-Euro-Grenze sind inakzeptabel. Das macht auch das an diesem Abend spritzig-freundliche Bar-Personal nicht wett. So bleibt der traditionsreiche Meistersaal wohl meistens/weiterhin/wieder einem pseudo-elitären Publikum und mittelmäßigen Galas vorbehalten. Und gibt es, zumindest momentan, leider nur je einen Punkt für Geschichte und(Innen-)Architektur. Nachtrag: Da ich mittlerweile ziemlich überzeugt bin, daß die Betreiber mit Herzblut dabei sind, den Meistersaal schrittweise zu optimieren, in die(hoffentlich) ‘richtige’ Richtung zu etablieren und auch das Programm attraktiver/offener/breiter zu gestalten, addiere ich jetzt gerne einen weiteren Sternenpunkt.
ExYogidas A.
Classificação do local: 5 Berlin
Der Meistersaal in der Köthener Strasse wirkt durch seine Ausstattung klassizistisch-museal, was zur Entstehungszeit passt, denn eröffnet wurde er am 18.10. 1913. Neben Büro– und Tagungsräumen erhielt das Haus auch einen großen Kammermusik– und Festsaal mit einer herausragenden Akustik. Als Hinweis auf die Berliner Baumeister, die an seiner Entstehung beteiligt waren, wurde er Meistersaal getauft. In den goldenen 20iger Jahren wurde er als Veranstaltungsort betrieben und die Innung übergab dort alljährlich ihre Meisterbriefe. Das Gebäude wurde im II. Weltkrieg schwer beschädigt, der Meistersaal überstand die Bombennächte jedoch relativ unversehrt. Die Schallplattenfirma Ariola nutzte ihn seit Mitte der 60iger Jahre als Aufnahmestudio. 1976 erwarben die Meisel-Musik-Verlage das Haus und der Saal wurde als eines der Hansa-Tonstudios, als The big hall by the wall(!) zur Legende. Schrittweise wurde das noch immer schwer beschädigte Haus saniert. Betreiber ist seit 2003 die Meistersaal Kultur Event GmbH, im aktuellen Programm(2008) sind derzeit u.a. Flamenco meets Classic(23.11.) und Schuberts Goethe-Lieder(03.12.)