Die Beschreibung auf der Webseite der Betreiberin klang wirklich gut: «verwunschener Kräuter-Hexen-Garten», Brot backen, alles selbst gemacht, draußen spielen, dazu hübsche Bilder. Wir waren 5 Erwachsene und 4 Kinder. Die Kinder fanden es total super und hätten wohl noch den ganzen Tag spielen können. Es gibt eine Spielküche draußen, alles ist recht verwinkelt und gewollt verwachsen, so dass sie sich herrlich verstecken und ein wenig umher toben konnten. Die Betreiberin Frau Ebel ist recht nett und wir Erwachsenen haben uns ganz gut mit ihr unterhalten. Der angepriesene Schokoladenkuchen ging so(dass ich bei einem Schoko-Produkt enttäuscht bin, sagt ziemlich viel), der zweite Kuchen war dagegen lecker. Die Pizza am Abend war sehr schlicht — nur mit Tomatensoße, Käse und Körnern wie Sesam– und Leinsamen bestreut — aber schmackhaft. Insgesamt fand ich es trotzdem nur mittelprächtig aus folgenden Gründen: Es war einfach viel zu teuer. Okay für 160 Euro kann man mit bis zu 10 Kindern und 4 Erwachsenen kommen, aber das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmte in meinen Augen nicht. Die Kosten für Verpflegung und Wasser(Toilette) betragen nur einen Bruchteil dieser Summe. Vom Backen mit den Kindern war nichts zu merken. Pizza– und Brotteige waren bereits fertig und die Kinder durften lediglich zuschauen, wie die Sachen in den Ofen geschoben wurden. Wenn sie sie hätten selbst belegen dürfen, und zwar mit etwas mehr(s. o.) hätten sie die Pizzen vielleicht auch gegessen. Eine Pizza wurde im Ofen vergessen und ist verbrannt, was aber in der Hinsicht nicht weiter schlimm war, da nur zwei der Erwachsenen die Pizza mochten. Die Kinder mochten sie wegen der Körner nicht, die anderen Erwachsenen mochten generell keine Pizza. Eine Alternative gab es nicht. So was könnte man vielleicht vorher abklären bzw. noch ein paar andere Speisen dazu anbieten. Die Gläschen mit Chutney und der Obstschnaps, die später noch rausgeholt wurden, konnten das nicht wett machen. Die Gartengrundfläche ist relativ groß, aber durch die wilden Verwachsungen ist eigentlich kaum Platz für Bewegungsfreiheit. Frau Ebel hat irgendwann ein paar golden glitzernde Steinchen als«Drachenschatz» verteilt, den die Kinder aufgesammelt haben und eine Geschenke-Auspack-Runde und eine Märchen-Raterunde gemacht. Das wiederum war ganz nett, hat auch den Kindern gefallen, aber ganz ehrlich: Sowas kann ich auch alleine. Dafür muss ich nicht so viel Geld hinblättern. Die halbe Summe wäre in meinen Augen ausreichend gewesen. Wenn man bedenkt, dass sie drei bis vier Veranstaltungen am Tag macht, kommt da eine Menge, nicht wirklich gerechtfertigtes Geld zusammen. Nach so einem Stundenlohn lecken sich wohl die meisten Menschen alle zehn Finger. Es wurde noch Eis angeboten für die Kinder, aber eine schrie«Nein» und dank der Gruppendynamik wollten die Anderen dann auch nichts, zu meinem Verdruss. Im letzten Jahr haben wir auf der Trabrennbahn Karlshorst eine ähnliche Summe bezahlt für doppelt so viele Kinder und wesentlich mehr Leistung in Form von Action und Unterhaltung. Dazu ein köstlicher Schokoladenkuchen und ein herrliches, gesundes Buffett mit jeder Menge Obst und Gemüse, Pommes, Geflügel und Würstchen. Mein Fazit: Die Kinder waren zufrieden, kann man mal ausprobiert haben, die Erwachsenen fanden das Preis-/Leistungsverhältnis völlig unausgeglichen. Wirklich schade.