LPG Biomarkt

Das mit dem schlechten Service, den meine Vorredner angesprochen haben, hat man sich wohl zu Herzen genommen. Alle sind hier freundlich und hilfsbereit. Wenn man etwas sucht, wird man nicht einfach irgendwohin gescheucht, sondern man wird entweder zum Regal begleitet oder es wird mitgesucht. Das Angebot ist üppig, Obst und Gemüse immer frisch, wenn leider, wie bereits bemängelt, nicht nur regional (wo nur regional möglich wäre, wie z.B. bei Äpfeln oder Kartoffeln.) Auch das vegane Sortiment ist vielfältig und steht anderen Biomärkten in nichts nach.

Mitglieder können hier wirklich günstig einkaufen. Käse– und Fleischtheke sind tadellos: große Auswahl, freundliche Bedienung. Aber der Obst– und Früchtebereich wird nicht ausreichend gepflegt. Zum Beispiel in der Heidelbeerenzeit war die Ware so aufgebaut, dass es unvermeidbar war, dass Heidelbeeren in großer Zahl auf den Boden rutschten und die nächsten Kunden sie breit traten. Trotz Kundenbeschwerden wurde nichts verändert. Das Personal ist fast ausnahmslos äußerst mufflig und schlecht gelaunt. Der Geschäftsführer mag sich nicht wirklich zu erkennen geben, sondern trägt-​wie alle Verkäufer-​ein Namensschild mit Vornamen.

LPG ist halt wiedermal eine Kette. Ich bin sehr für Bio-​Produkte, mag aber solche Mitgliedschaften nicht. Für dieses interessante geschichtsträchtige Gebäude wäre eine andere Art der Nutzung wünschenswerter.

Kurz nach der Eröffnung des Friedenauer Marktes vor ca. zwei Jahren wurden wir Mitglied der LPG. Damit sind die Preise in allen LPG-​Märkten konkurrenzlos günstig. Das Angebot ist vielfältig, insbesondere auch bei frischen Waren. Es gibt auch ein großes Angebot an regionalen Artikeln.
Allerdings, und das stört mich, gibt es zu vielen Artikeln regionaler Produktion mehrere Alternativen aus Bayern oder noch weiter entfernt, die oftmals preiswerter sind. Man bedenke den Energieaufwand und die damit einhergehende Umweltbelastung die es kostet, all die Milchprodukte aus Bayern nach Berlin zu schleppen, zumal es doch wirklich genügend Alternativen aus der Region gibt. Hier verstehe ich auch die Verbraucher nicht, die dies nicht berücksichtigen.
Auch sollte es sich für einen Supermarkt mit ökolgischer Ausrichtung nicht gehören, Apfel und viele andere heimische Obstsorten aus Übersee zu verkaufen. Erdbeeren können wir doch essen, sobald die hiesigen reif sind. Dir braucht keiner im April oder früher und Märkte wie die LPG sollten so etwas nicht im Angebot haben.
Zurück zur LPG-​Friedenau: Diese befindet sich in einem tollen historischem Gebäude, dem ehemaligen Roxy-​Film-​Palast. Es lohnt sich, die Geschichte des Hauses (samt La-​Belle-​Anschlag 1986) auf Wikipedia nachzulesen:
Das Angebot an Brot– und Backwaren ist grandios, ebenso das der Käse– und Fleischwarentheke.
Die Dienstleistungsqualität des Personals erachte ich als sehr durchwachsen. Es gibt dort neben sehr freundlichen Mitarbeitern leider auch richtig patzige und unhöfliche. Hier kann die LPG meines Erachtens nach von der Bio-​Company oder sogar von Aldi lernen, die ihre Mitarbeiter im Kundenkontakt anscheinend besser schulen.

Eigentlich ein gutes Zeichen. Ein weiterer Biomarkt in Berlin-​Friedenau. Die Menschen sind scheinbar etwas mehr sensibilisiert für Bio-​Lebensmittel. Ich habe die bei LPG üblichen Monatsbeiträge gezahlt und war längere Zeit Kunde in der Hauptstrasse. Die andere Form des Wirtschaftens mit meinem Mitgliedsbeitrag hat sich mir nie erhellt. Hersteller-​Rabatte kann man auch anders erhalten und teuere Kredite anderes vermeiden. Nun gut, mit der Zeit gewöhnt man an die Zwei-​Klassen-​Preisgestaltung. Dadurch lassen sich Preise auf jedem Fall schwieriger vergleichen.
Die Verkaufsräume sind groß und vor allem hoch man hat mit ein paar Bildern versucht, etwas wärmere Stimmung zu vermitteln. Am Eingang begrüßt eine Budda-​Statue. Die Produkte waren soweit ok. Die Backabteilung im Eingangsbereich hat einiges zu bieten.
Was war der Grund, dass wir die Mitgliedschaft gekündigt und das Haus nur noch im Notfall nutzen?
Die fehlende Freundlichkeit vieler Mitarbeiter (Ausnahme Käsetheke) und der noch weit entfernte Gedanke von Service-​Qualität. Zu oft habe ich einer extrem langsamen Kassierer/​in zugeschaut ohne das eine zweite Kasse geöffnet wurde. Zu oft keine gute Beratung erhalten. Zu oft um Verbesserungen im Eingangsbereich gebeten, ohne dass was passiert ist. Gute Produkte reichen heute nicht mehr. Kunden wollen auch ein positives Kauferlebnis. Gott sein Dank gibt es Alternativen, die schon weiter sind.