Der von mir sehr geschätzte Berlinesser Lars hat ja mit seinem typischen Biss schon so manches auf den Punkt gebracht, was ich zweifelsfrei unterschreiben kann. Denn: Zu den schönsten Berliner Straßenzügen gehört die Leipziger Straße, die nach dem Mauerfall wieder zu einer wichtigen West-Ost-Verbindung geworden ist, zweifelsohne nicht. Wie an vielen Stellen, hat hier der Krieg dem Straßenbild erhebliche Wunden zugefügt. Und so hält sich die Anzahl sehenswerter historischer Bauten durchaus in Grenzen– doch Gebäude wie das Bundesratsgebäude(ehemaliges Preußisches Herrenhaus), das Museum für Kommunikation(ehemaliges Reichspostministerium) und auch– wobei es ja seine eigene Geschichte hat– das Bundesministerium der Finanzen(im Detlef-Karste-Rohwedder-Haus) zeigen, was es mal für ein toller Straßenzug gewesen sein muss. Zu DDR-Zeiten wurde die Straße ausgebaut und erinnert durchaus an die DDR-typischen Ein– und Ausfallstraßen. Wohnhochhäuser mit Geschäften links und rechts– der wesentliche Unterschied ist halt, dass man in der Innenstadt unterwegs ist. Schön ist für mich nun wirklich etwas anderes. Und bizarr war dieser Ausbau eigentlich auch, da es ja die Mauer gab und die Leipziger Straße etwas von einer Sackgasse hatte. Hier staut sich der Verkehr wirklich gerne einmal — am besten konnte ich das mal erleben, als ich mal auf dem Weg zu einem Termin mit dem Taxi durch die Leipziger Straße gefahren bin. Ich dachte mir lange, dass ich ja zum Glück früh genug losgefahren bin– irgendwann ging es dann zum Glück flotter voran.
Lars M.
Classificação do local: 2 Berlin
Wenige Straßen in Berlin, wandern so durch das Zeitfenster der Jahrhunderte, wie die Leipziger Straße im Stadtbezirk Mitte. Überall hatte der 2. Weltkrieg riesige Löcher in die Bebauung der Stadt verursacht und das Weichbild verändert. So auch hier, in der Leipziger. Die Straße zieht sich vom Leipziger Platz zum Spittelmarkt, von West nach Ost, quer durch den Bezirk. Ob moderne Geschäftsbauten am Leipziger Platz oder DDR-Plattenbauten am Spittelmarkt — baulich ist hier Verschiedenes vorhanden. Weniger Altes ist zu finden… Vieles war zu zerstört und wurde nicht wieder aufgebaut. Die Spittelkolonnaden, das Bundesministerium für Finanzen, das Bundesratsgebäude und auch das Museum für Kommunikation geben Erinnerungen an die bauliche Vergangenheit aus der Vorkriegszeit noch frei. Zu DDR-Zeiten wurde die Straße baulich in vorbildlicher Weise gestaltet: breite, mehrspurige Fahrbahnen, dazu Parkplätze und Mittelinsel zukunftsortientiert angelegt. Nach der Wende wurden die Fahrbahnen im Bereich zwischen Charlottenstraße und Leipziger Platz baulich eingeengt und Fahr– oder Park-Flächen reduziert. Hierdurch wird die Straße zum kritischen verkehrs-Nadelöhr mit Stau oder zäh-fließenden Verkehr. Bevorteilt wurden die Gebäude der Neubauten, die weit über den Gehweg zur Straße baulich hineinragen. Es entsteht eine bauliche Enge, die nicht hätte sein müssen. Licht und freie Blicke sind versperrt. Kleine Gehwege, keine Fahrradwege, kein Mittelstreifen, keine Parkplätze, keine Busspur und keinen Platz für eine mögliche Tram-Linie ist die Folge der störenden aber für einige wenige lukrativere Stadtbebauung. Bauliche Versäumnisse oder Fehler in der Stadtplanung sind in Berlin leider an der Tagesordnung…
Willi D.
Classificação do local: 4 Teltow, Brandenburg
Nur mein Schreibtisch erinnert noch an mich… bin nur noch selten im Berliner Büro. Schade.