Eine klassische Bar, schon ab 15.00 Uhr geöffnet und deshalb auch eine gute Adresse für den schnellen Nachmittagskaffee, besonders bei schönem Wetter. Dann sitzt es sich wunderbar auf der belebten Ecke, nur ein paar Schritte vom Kurfürstendamm entfernt. Aber vor allem ist dies ein angenehmer Ort für den Nightcap bzw. Dämmerschoppen nach dem Kino oder nach dem Theater oder vielleicht sogar nach dem Essen in einem der angesagten Restaurants rund herum. Die Bar wirkt wie ein aus schwarzem Leder, Edelholz und Spiegeln gefügtes Monument aus den Charlottenburger 70ern. Höchstens 40 Gäste finden Platz am geschwungenen Bartresen oder in einer der Sitzecken. Ein Flügel steht bereit und man wartet förmlich darauf, dass ein befrackter Pianist«As time goes by» spielt. Hier lässt es sich trefflich und einigermaßen ruhig bei gepflegten Getränken sitzen, reden und — wer mag — rauchen. Das Publikum wirkt solide — eher gesetzt als gestylt, keine Halbwüchsigen mit Bierflaschen in der Hand, aber auch keine Schickimickis oder Möchtegern-C-Promis. Glücklicherweise ist die Bar auch zu klein, um von Reisegruppen überlaufen zu werden. Neben Touristen aus den umliegenden Hotels, die gern hier den Abend beschließen, gibt es viele Stammgäste, meist deutlich jenseits der 30. Die Beschallung bleibt dezent im Hintergrund, wobei die Musikauswahl entschlossen auf Easy Listening-Dudelniveau verharrt. Zumindest vor Mitternacht. Aber wer weiß? Vielleicht geht hier nach zwölf die Post ab! Eine kleine Tanzfläche ist zumindest vorhanden … Der Service ist unangestrengt freundlich und aufmerksam. Die Preise liegen beinahe auf Kneipenniveau. Zurzeit(Mai 2010) gibt es zusätzlich als Angebot eine Flasche guter Crémant für 18,50. Genau das richtige nach einem romantischen Kinoabend im Filmkunst 66 oder im Cinema Paris!