Kronprinzenbrücke

Teil 21 Ende der Tor-​Wanderung entlang der vorletzten Mauer Berlins, der alten Akzisemauer (1737−1866÷70):
Unterbaum (Kronprinzenbrücke)
Als Stadt mit Fluss hatte Berlin zur Zeit jedweder Stadtmauer nicht nur Tore in der Stadtmauer, sondern auch Wassersperren. Nur so war gewährleistet, dass auch der Schiffsverkehr auf zu verzollende (Akzise) Waren und unerwünschte oder gesuchte Personen effektiv kontrolliert werden konnte. Während die Stadtmauer auch dazu diente, Soldaten an der Flucht aus Berlin heraus zu hindern, dürfte dies nicht die erste Aufgabe der Wassersperren gewesen sein. Allerdings waren auch sie bewacht.
Im Süden des damaligen Berlins gab es den Oberbaum.
Im Norden der Stadt den Unterbaum. Baum deshalb, da ganz früher wirklich ein mit Metallnägeln versehener Baum im Wasser den Schiffen die Durchfahrt verwehrte, bis die Wachmannschaft dies genehmigte und den Baum zur Seite zog.
Vor 1698 befand sich die nördliche Kontrollstelle an der heutigen Friedrichsbrücke. Etwa dort, wo die Bodestr. zwischen Berliner Dom und Alter Nationalgalerie heute ist. Nach 1698 wanderte diese Kontrollstelle nach außen und befand sich nun etwa an der heutigen Bunsenstr., also zwischen Bundespresseamt und dem ARD-​Hauptstadtstudio.
Noch vor dem Bau der Akzisemauer wird die Kontrollstelle (etwa 1710 bis 1715) noch einmal weiter nach draußen verlegt. Der Grund ist immer der gleiche: das Wachstum der Stadt. Es wird eine Brücke gebaut, die «Thiergartenbrücke», später «Unterbaumsbrücke» .
Aber auch diese ist nur eine Zwischenstation zur endgültigen und in der Akzisemauer (1737−1866÷70) verankerten Unterbaumbrücke etwas flussaufwärts.
Diese befindet sich noch heute (inzwischen in anderer Ausfertigung) in der Verlängerung der Reinhardtstr. Ihr aktueller Name ist Kronprinzenbrücke. 1877 bis 1879 wird die bis dahin genutzte Holzkonstruktion durch eine schmiedeeiserne Brücke ersetzt. Ein Detail davon ist unter folgendem Link zu sehen
Ihren Namen verdankt sie dem damaligen deutschen Kronprinzen Friedrich Wilhelm, dem späteren 99-​Tage-​Kaiser des Deutschen Reiches Friedrich III.
Im zweiten Weltkrieg wurde die Brücke zum Teil zerstört. Die neue Kronprinzenbrücke ist von 1992 bis 1996 erbaut worden. Es ist eine filigrane, dreifeldrige Stahlbrücke mit einer Gesamtstützweite von 75,22 m. Eigentlich müasste sie Unterbaumbrücke heißen.
Links zu Berlinplänen mit eingezeichneter Akzisemauer
Link zur Karte, die die Ausdehnung Berlins über die Jahrhunderte darstellt
Weitere Tore:

Schade, dass seit nunmehr zwei Jahren kein Licht mehr leuchtet, allen Versprechungen zum Trotz ist alles kaputt.
Calatravas wundervolle Brücke, die Ost und West filigran verbindet und an wichtigster Stelle die Spree überspannt, ist in einem total erbärmlichen Zustand, nur 11 Jahre nach der Einweihung. Eine allseits verschleppte und mehrfach diskutierte Schande ist das für Berlin und den Bund !