Kaiser-Wilhelm-Passage

An großen, mittleren und kleineren Einkaufszentren, –passagen usw. herrscht in Berlin kein Mangel. Und egal, wo man unterwegs ist– eigentlich findet man in jeder Ecke der Stadt irgendwie so etwas. Neben den Orten, die einen als Touri vielleicht gezielt anziehen (etwa das Europa-​Center; die Wahrscheinlichkeit, dass ich einfach so etwa noch einmal ins Alexa gehe, ist eher überschaubar) gibt es auch Orte, an denen man als Touri eher zufällig vorbeikommt und die man dann in Augenschein nimmt.
So ging es mir, als ich in Schöneberg unterwegs war (Deko Behrendt und Tiger waren das Ziel) — irgendwie «musste» ich dann doch einmal einen Blick in die Kaiser-​Wilhelm-​Passage am gleichen Platz werfen.
Okay, hier findet man alle möglichen Geschäfte für den eher «normalen» Bedarf– aber besondere Anziehungskraft sehe ich hier nicht. Sicherlich praktisch, wenn man in der Nähe wohnt oder arbeitet. Aber kein Grund, extra nach Schöneberg zu fahren.

Die Kaiser-​Wilhelm-​Passage in Schöneberg ist so ein bisschen ein nützliches Übel, zumindest, wenn man in der Nähe wohnt.
Die Passage ist nicht schön, aber durchaus praktisch, was mit ihrem Inhalt zu tun hat und definitiv nicht mit ihrem 80er Jahre unschöné Architektur Erscheinungsbild. Sie befindet sich unweit des Kaiser-​Wilhelm-​Platzes, bequem mit diversen Bussen zu erreichen und erstaunlicher Weise gibt es im Untergeschoß sogar ein kostenpflichtiges Parkhaus, was zwar auch nicht schön und recht eng, aber dafür dank einem Fahrstuhl perfekt an die Passage angebunden ist.
Außer dem Parkhaus gibt es im Untergeschoss auch einen übersichtlichen KIK sowie einen kleinen Schuh– und Modeladen. Im Erdgeschoss befinden sich die beiden Eingänge, durch die man in die fast schlauchartige Einkaufspassage kommt. Hier findet man zahlreiche kleine Geschäfte, unter anderem einen Zeitschriftenladen, einen Imbiss, einen weiteren Modeshop, einen Magostand, ein Computerspielelädchen, einen Fotoladen, einen Teeladen und einen chinesischen Accessoireladen. Etwas größere Geschäfte sind die Apotheke, das Reformhaus und der Optiker. Gerade frisch umgebaut und deutlich erweitert wurde der rossmann, der jetzt quasi alles bietet, was man von einer Drogerie erwarten kann. Ergänzt wird dies alles durch einen Aldi und einen E-​Reichelt im ersten Stock samt Thürmannbäcker und vorgelagertem Feinkoststand. Im zweiten Stock befindet sich ein großes Arztzentrum und ganz oben erwartet eine Physiotherapiepraxis ihre Patienten.
Der Nachteil, das alles relativ klein und kuschelig ist, stellt gleichzeitig auch den Vorteil der Passage da, da man schnell und flott hintereinander fast alle Besorgungen erledigen und mit nur wenigen Schritten auch noch einen leckeren Kaffee oder eine Kleinigkeit in der Akazienstraße zu sich nehmen kann.
Oft ist es allerdings sehr voll, gerade samstags würde ich einen Besuch nicht empfehlen, außer man muss.
Einkaufen geht hier der gesamte Kiez, von alt bis jung. Touristen verirren sich nur ausnahmsweise hierher und wirken dann meist ein wenig deplatziert und orientierungslos, während alle Einheimischen ihre Dinge im Schnelldurchlauf erledigen, um schnell wieder raus zu kommen.
Für uns ist die Passage praktisch und bequem zu erreichen, aber wenn ich weiter weg wohnen würde, wüsste ich ehrlich gesagt nicht, warum ich ausgerechnet hier zum Einkaufen herkommen sollte. Außer, ich wäre ein großer Liebhaber hässlicher 80er Jahre Architektur!

Schön ist anders. Überall wird gebaut und gehämmert vielleicht wird das hier ja mal. Aber ob man den alten 1980er Jahre Charme herausbekommt? Keine Ahnung Seit dieser Zeit scheint hier nicht mehr viel investiert worden zu sein. Dunkel und beklemmend wirkt es. Da helfen auch die vergilbten weißen Kunststofffenster nicht, die ein wenig Licht hereinbringen sollen.
Muss man nicht haben.

Sehr schmuddelige Passage in der sich ein Ramschladen an das andere reiht. Selbst der Edeka ist schlecht. Das einzig gute in der Passage, ist das Feinkostgeschäft im 1. Stock.

Es ist ein sehr durchschnittliches EKZ. Im 1. Stock kann man den Edeka Reichelt empfehlen, angenehmes Ambiente, gute Auswahl, nettes Personal und kein langes Warten an der Kasse, da immer genug Kassen besetzt sind.
In den Aldi im Erdgeschoss kann man nicht gehen, zu lange Wartezeiten, wie üblicherweise in allen anderen Filialen auch
Was mich am stärksten davon abhält, in der Passage zu lange Zeit zu verbringen, ist der unglaubliche Gestank, im Bereich des Ausgangs, wo sich auch der Zeitungsladen befindet man bekommt den Frittiergeruch für Stunden nicht mehr aus den Klamotten, aus der Nase, aus den Haaren; selbstverständlich ist das der Grund, warum ich hier schreibe
Ich mache einen Bogen um das Gebäude, ekelhaft

Ich kenne das auch schon seit Jahren, ist echt runter gekommen das Ding deswegen gehe ich da nur noch hin wenn ich zum Arzt muss da meiner da drinne sitzt. Im winter muss ich recht geben die Tür fast alle zu und mn kann echt mit Boot rein soviel Wasser sammet sich da. Das ganze Ambiente ist Scheise besse man schließt das Teil oder man schaut mal das da was ordentliches gemacht wird.

Traurig ist das zum 20. Jubiläum!
Jetzt im Winter steht der mit Panzerplatten halb verschlossene Eingangsbereich mit brackigem Schmelzwasser voll.
Man muss ein Schlauchboot mitbringen oder auf Zehenspitzen an der Seite entlang staksen um in das muffige Innere zu gelangen.
Dort verschlägt es einem dann fast den Atem:
Der öde Chinaimbiss verbreitet einen stechenden Geruch nach überlagerten, ranzigen Frittierfett, das mit dem Lösungsmittelnebel der Fingernagel-​Lackiererei und dem Bockwurstdunst der Mago-​Wurstbude eine grausige Verbindung eingeht! Irgendwas stinkt immer!!!
KIK, Trödelramsch und Kinder-​abzock-​automaten…
trostlose Neonlichtläden.
Wegen dem Reichelt im Obergeschoss komm ich manchmal her.
Auch wenn der Fischstand meist nicht appetitlich riecht, ist der Markt gut sortiert und die Angestellten sehr nett.
Der mediterrane Feinkostladen gegenüber ist klasse und würde 4 Sterne bekommen. Die Betreiberin ist sehr freundlich, fröhlich und sympathisch!
Deshalb nochmal 2 Sterne für die Kaiser-​Wilhelm-​Passage…
und die hat eine Generalüberholung verdient !!!

Ich bin Jahre lang in der Passage einkaufen gegangen, habe mich einmal nach unten (im Untergeschoß) geirrt! Dort fand ich das Geschäft Best Fashion Moderne und wunderschöné Bekleidung für die Frau, was man u.a. auch sehr Preiswert bekommt.
die Verkäuferinnen dort sind auch super nett, u.a. wird man von Kopf bis Fuß mal richtig bedient.
Wenn man das mit Hertie und Karstadt vergleicht, sollten diese sich mal né Scheibe abschneiden, kein Wunder das diese Pleite gehen…
Jenny Klein

Ich erinnere mich zurück an die 90er. Jugend-​Fußballturniere in der Winterpause im benachbarten Brandenburg gegen Traktor Enrico, 1. FC Danilo und Vorwärts Silvio kommen zurück in mein wirres Gedächtnis. Sportkaderstätten in Bronkow, Schwedt oder Hoyerswerda lassen mich von ehrlichem Fußball, weit weg von kommerziellem Bundesliga-​Gedöhns, träumen. Ich schwelge in Erinnerungen meiner Jugend und denke gerne an diese Zeit. Eine Zeit der Unbeschwertheit.
What the f… haben meine Fußballerlebnisse im tristen Brandenburg mit der Kaiser-​Wilhelm-​Passage in der Schöneberger Hauptstraße zu tun, dürfte sich der aufmerksame Leser fragen? Kam der alte Wilhelm etwa aus Brandenburg? Nein, Wilhelm war Berliner — reich aber unsexy.
Der Charme, den die Kaiser-​Wilhelm-​Passage versprüht, kann locker mit den Turnhallen der genannten brandenburgischen Metropolen mithalten! Ich gehe gar so weit und behaupte, dass der Klotz in der Hauptstraße den Ertüchtigungszentren auf dem Lande schon lange den Rang abgelaufen haben dürfte — dem Soli sei Dank.
Wenn ich mal wieder bei Oxfam gegenüber der Passage bin, um mit einem Buchkauf die Welt zu retten, lüsternd auf die am Tresen liegende Fair Trade Bioschokolade schiele und die Verkäuferin bitte, mir ein Glas Soja-​Milch aus ihrem Tonsteinkühlschrank aus dem im Hinterhof befindlichen Baumhaus zu holen, sie dafür wieder ewig braucht, weil sie mit ihren Birkenstocks im Geäst hängen geblieben ist, treibt es mich anschließend ab und zu in die Passage. Der Grund für meinen Besuch liegt am von meinem Vorredner genannten Gebrauchte-​Spiele-​DVD-​BluRay-​Laden, der eine ganz ordentliche Auswahl dieser Medien zu guten Preis anbietet. Die eine oder andere DVD habe ich hier schon gekauft. Handeln zwecklos, die Jungs haben’s im Blut und machen den Kunden nass. Dieser Laden macht dann auch den Unterschied zur einleitenden Geschichte aus: Beim Sportverein Traktor Danilo spielte nie ein schwarzhaariger, südeuropäischer Spieler.

Früher wurde hier das Forum-​Kino betrieben. Mit einer taktischen Meisterleistung ließ der Bauherr innerhalb eines Dreivierteljahr den alten Kasten abreißen und ein neues Einkaufscentrum entstehen.
Mit sehr viel Euphorie zogen die ersten Ladenbesitzer ein, war es doch das erste Center dieser Art in Schöneberg.
Schon bald merkte man aber, dass der Besucherstrom der ersten Tage mit der Zeit deutlich nachließ.
Ein Besuch lohnt sich wirklich nicht, gibt es hier doch keinen Ladentypen, den es nicht auch an jeder anderen Straßenecke gibt.
Wären die Lebensmittelnahversorger ALDI und Reichelt nicht die flächenmäßigen Hauptmieter, wäre noch mehr Tote Hose.