Wenn man hier einen Termin hat, ist das Wartezimmer eigentlich immer schon proppenvoll mit Kindern, die ihre bunten Zahnspangenboxen teilweise noch stolz vor der Brust tragen und anderen, die schon seit Wochen wenn nicht Monaten keine Lust mehr haben, die Metallspange zu tragen. Auf jeden Fall ist es immer voll, ob das jetzt ein gutes Zeichen ist — «Hey, was für ein toller Kieferorthopäde, hier wollen alle hin!» — oder eher ein schlechtes — «Wie kann man sich so viele Patienten in einen Tag stopfen? Geht’s da um dicke Abrechnungen oder was?», so genau kann man das nicht bestimmen. Ganze Generationen von Kreuzberger Schulkindern haben hier im Wartezimmer mindestens alle drei Monate einen ganzen Tag verbracht, denn Wartezeiten, die sich über weit mehr als eine Stunde hinziehen sind keine Seltenheit. Trotzdem muss man dem Mann zu Gute halten, dass er viele Fehlstellungen und was nicht alles korrigiert hat, sodass heute ein paar mehr Leute mit einem nahezu perfekten Lächeln durch Kreuzberg laufen.