Heisser Wolf

Wie man mich mit «HEISSER WOLF» Rostbratwurst in Berlin «verkohlt» hat!
Am 02.03. 2009 wurde die Marke «HEISSER WOLF» im Deutschen Patentamt von der Schinkenpeter GmbH & Co. KG angemeldet.
Soweit so gut. Am 23.03.2015 komme ich am späten Nachmittag auf die bei mir nicht sehr seltene Idee, eine Thüringer Rostbratwurst zu verdrücken. Ich bin Thüringer und esse in Berlin sehr selten Currywurst wegen einer heimatlichen Prägung.
Die bestellte originale Thüringer Rostbratwurst, die mir in ein Edelstahlgestell in einem netten knusprigen Brötchen positioniert wird, erkenne ich sofort als am Rande vertrocknet, verbrannt und verkohlt an. Die Wurst ist aufgeplatzt und lässt verbrannte Bereiche mit der Konsistenz eines uralten Ledergürtels deutlich erkennen.
Als ich mein Erschrecken über die dargereichte Qualität begründe und darum bitte, eine nicht so verbrannte Wurst zu erhalten, erreiche ich einen ärgerlichen Kommentar. Die nächst beste Wurst in der verbrannten Reihe wird mir in mein Brötchen geknallt.
Der erste Zipfel der Wurst schmeckte eigentlich prima nach Thüringer Rostbratwurst, aber nach dem zweiten Biss kam kam schon das bittere Ende der Wurst. Es ist fast eine «Kremierung», eine Feuerbestattung einer Wurst, was mir da zugemutet wird.
Ich zeige meine angebissene verkokelte Wurst der Service Mitarbeiterin und frage, ob sie sowas selber essen würde. Ich erwähne, «ich bin Thüringer und esse keine verhunzte Bratwurst». Höhnisches Gemurmel über «komische neunmalkluge Touristen» bekomme ich zu hören und stelle fest, das Kundenbeziehungsmanagement einer Mitarbeiterin der Schinkenpeter GmbH & Co. KG beinhaltet nicht die höheren Weihen der Erzeugung von Kundenzufriedenheit.
Noch nie hätte sich ein Kunde beschwert, — «…sie haben ja keine Ahnung, ich mache das schon immer so seit 15 Jahren»! Mein Einwand, das hier fachliche Fehler wahrscheinlich die Ursache sind, werden verneint. Ich komme nicht dazu, das auch zu begründen.
Ein kurzer Blick über das Internet zum Unilocal Kundenbewertungsportal und zu einer Kritik von Franzi. N. vom 27.2.2013 bestätigt meine momentante subjektive unvorteilhafte Meinung.
Ich möchte nicht nur herum mosern, sondern Lösungen des Problems der verbrannten Würste empfehlen:
Der elektrische Grill, der Heißer Wolf Filiale Berlin ist ein «Eintemperaturgrill», der bei mangeldem Durchlauf der Bestellungen der Kunden, jede Wurst gnadenlos verbrennt, wenn man nicht sorgsam und clever mit der Wurst um geht. Oder es ist ein Elektrogrill mit Wasserbad mit zwei Heizzonen, wo die Regelung nicht mehr funktioniert, was bei IPschutzklasse: IP-​X4 bedenklich ist.
Ein Profigriller macht dazu folgendes, wenn er keine Hektik in der Grill-​Arbeit bekommen will. Jede fertig gegarte Wurst kommt in eine Position, wo sie heiß bleibt. Man legt am Rande des Grills ein Sieb, ein Gestell, 1– 3 cm über den Grill, um die Wurst ähnlich wie in einer «Bain-​Marie» heiß zu halten.
Es gibt noch andere professionell Lösungen. Ein geriffelter Elektro-​Doppelgrill (z.B. von Royal Catering) mit zwei einstellbaren Temperaturzonen. Das Nonplusultra der Grillerei, scheint derzeit Neumärker 05 – 30 722 — Elektrischer Wassergrill HS 2 – 70 zu sein oder der Neumärker Wassergrill — HS 2 – 70 — Elektro mit 3 Heizzonen.
Die Königsdisziplin der Grillens jenseit verkohlter Rostbratwurst ist das Wassergrillverfahren: «Grillgenuss vom Feinsten — mit dem Wassergrill für die Gastronomie» postuliert man. Der Rost des Wassergrills besteht aus hohlen Stäben, durch die Wasser fließt. Daduch entsteht ein enormer Kühleffekt. Der Wassergrill erreicht in etwa eine Temperatur von 400 Grad, wohingegen die Stäbe nur knapp 90 Grad heiss werden. Die aufsteigende Hitze brutzelt das Fleisch durch, das Dank der Rostkühlung weder verbrennt noch an den Stäben hängen bleibt.
Die Thüringer Rostbratwurst und auch die Berliner Currywurst so zu verhunzen, ist in Berlin kein Einzelfall. Ein hoher Anteil der verkauften Thüringer Rostbratwurst und auch der Berliner Currywurst ist verbrannt!
© 2015 Richard Hebstreit
4 und 5 Sterne Bratwurst in Berlin:
Thema Roostbratwurst vom Potsdamer Platz:

Hektisch geht es zu. Massenabfertigung vom Feinsten. Touristen. Lange Schlange. Man fühlt sich selbst wie ein heisser Wolf zwischen vielen anderen heissen Wölfen. Alle ganz heiss aufs Essen. Warum, weiß ich nicht. Nein, wirklich nicht.
Die Fleischbrocken liegen in der Gegend rum. Krustenbraten. Leberkäse. Bouletten. Schnitzel. Eben alles, was in ein Brötchen passt.
Natürlich gibts auch Currywurst. Die liegt da auch so rum. Nicht auf dem Grill. Nein. Einfach zwischen den Leberkäs– und Krustenbraten-​Brocken. Stolze 4,50 EUR kostet die dann mit Pommes. Für glatte 3 EUR gibts eine Scheibe Krustenbraten im Brötchen. Serviette außen herum. Da wird es schwierig, sich nicht dreckig zu machen. Senf mittelscharf & süß sowie Ketchup gibts zum Selbstdosieren. Wenn man nicht aufpasst, tropft der einem vom Fleisch übers Brötchen über die Serviette auf die Hose. Da muss schnell eine Pappschale her puh, gerade nochmal Glück gehabt. Flecke sind nämlich gar nicht heiss.
Mittags gehts hier besonders heiss her. Dann sind aber immerhin die Pommes frisch. Ansonsten kann es auch mal sein, dass die schon né Weile in den Plastikbehältern versauern. Matschig und einfach nur bäääää Wie die Nuggets. Kalt. Latschig.
Das ist nicht einmal etwas für Zwischendurch. Jedenfalls nicht zu diesen heissen Preisen!