Grüner Salon

Durch den Gewinn zweier Karten zu Kung Fury hatte ich das Vergnügen diese Räumlichkeit zu begutachten. Der Eingang war jetzt nicht so schwer zu finden, wenn man seine Augen offen hält. Ansonsten einfach und gemütlich eingerichtet, wie es bei so einem kleinem Salon sein sollte. Man muss aufpassen, dass man nicht zu träge wird bei den bequemen Sesseln!
Und ein Wunder — vieles ist in grün eingerichtet ;)

Der Grüné Salon hat noch den alten Muff, aber die Getränke und die Technik von heute. Wer den Salon zum ersten Mal besucht wird Probleme haben den Eingang zu finden: rechter Hand von der Volksbühne, gerade durchs Tor durch und eine der auf der linken Seite befindlichen Türen ausprobieren, dem Treppenhaus zwei Etagen noch oben folgen und schwuppdiwupp ist man drinnen im Geschehen.
Die Getränkepreise sind völlig okay.
Der Grüné Salon bietet für 100 – 200 Personen Platz, bei den 200 wird es dann aber schon sehr eng und eine Stehparty.

The salsa dance nights here are legendary. More of a relaxed, alternative audience.

Ich war hier zu einer Podiumsdiskussion und musste, trotz großem Schild, erstmal nachfragen, wo denn der Eingang zum grünen Salon ist. Sowas passiert eben, wenn man mit Tomaten auf den Augen rumläuft. So aber als der Eingang dann gefunden war, habe ich es auch bis in den Salon geschafft. Dort begrüßt einen ein tolles Ambiente mit alten Kronleuchtern, Sitzecken und alten Sesseln mit Samtbezug. Im Sommer wird es hier recht warm drin und selbst wenn es draußen noch hell ist, herrscht drinnen ein ziemlich schummeriges Licht.
An der Bar klappte alles wunderbar, die Preise sind durchschnittlich und die Bedienungen nett. Ich finde es schön, dass es noch ein paar solcher alten Läden gibt, die trotz der ganzen Jahrezehnte seit ihrer Entstehung noch ihren Charme erhalten, sodass man eine kleine Zeitreise machen kann.

Die Volksbühne am Rosa-​Luxemburg-​Platz, eine der größten Berliner Bühnen, bietet neben dem großen Haus zur Linken und zur Rechten weitere Räumlichkeiten mit eigenen Eingängen. Der Rechte davon ist der grüné Salon, den ich bereits mehrere Male besucht und in jedem Fall für «Gut» heißen möchte.
2006 gestartet war der grüné Salon Bühne für das Karaōke– und Song-​Contest-​Format Voices Up. Dabei versammelten sich in einer abendfüllenden Veranstaltung junge und ältere Künstler, zumeist Amateure, in jedem Fall aber noch ohne Bühnerfahrung, die ihrer angehenden Karriere einen ersten Anstoß geben wollten. Das war teilweise so grotesk, dass es schon wieder lustig war, und genau das hat Voices Up für mich so interessant gemacht.
Als Kulisse für diese Veranstaltung fand ich den Grünen Salon immer mehr als ausreichend, teilweise habe ich mich da schon wie zu Hause gefühlt. Es gibt sehr bequeme Sessel und Couches, Stühle und Barhocker. Der Raum bietet sowohl Möglichkeiten der Frontalunterhaltung als auch zum Feiern. Sehr schick finde ich die kleinen Logen auf der Seite und die gut bestückte Bar vis à vis zur Bühne.

Die Volksbühne versteckt neben einem bekannten «Roten Salon» auch einen «Grünen Salon».
Vor allem bleibt mir diese Location im Gedächtnis, weil die 20er-​Jahre-​Ausstattung einen glatt verzaubert: Kronleuchter, Eichenparkett, Spiegelwand und Samtvorhänge verbreiten eine merkwürdige Stimmung. Besonders, wenn man dann — so wie ich vor zwei Jahren — eine japanische Travesti-​Glamour-​Punk– Band in diesem Club spielen sieht.
Bei Salsa– oder Swing-​Tanzstunden, die in der Woche stattfinden, stelle ich mir das Ambiente recht animierend vor. Aber auch Funk-​Abende sind im Salon sehr angesagt.
Da man sich allerdings in Mitte befindet, gehört der muskulöse Türsteher und die kostenpflichtige Gaderobe zur Grundausstattung.