Groß Glienicker See

Der See ist sauber und im Sommer zum baden warm genug. In den Sommerferien leider auch entsprechend stark frequentiert, Toiletten sind Mangelware (kleiner Baucontainer) und Proviant sollte man sich besser selber mitbringen, da an fast keiner Badestelle Restaurants etc. vorhanden sind.
Zum tauchen eignet sich der See offenbar auch sehr gut, denn man kann oft zahlreiche Taucher beim Ein– und Ausstieg in den See beobachten.
Vor einigen Jahren wurde der See wegen eingeleitet Chemikalien kurzzeitig gesperrt, ähnliche Ereignisse sind mir seit dem allerdings nicht bekannt geworden, insofern kann man ruhig baden gehen.

Keine vernünftigen Toiletten, der Sand ist er braun schwarz und stinkt als weiß. Ein klassisches Vorstadttümpel der im Sommer auch noch gnadenlos überfüllt und vollgepisst ist. Höchstens am Abend noch zu genießen, aber dann kommt ein weiterer Nachteil ins Spiel, das Wasser ist das ganze Jahr über wirklich verdammt kalt, wenn es nicht gerade eine lange Hitzewelle gab.

Neben der Tatsache, dass dies ein wunderschöner Platz zum Baden und in wirklich kalten Wintern für Spaziergänge auf dem Eis ist, ist noch eine Kleinigkeit zur Geschichte dieses Ortes zu sagen.
Vor der Wende verlief die Grenze zwischen dem Westteil Berlins und der DDR direkt durch den See. Nun kann man ja in einem See keine Mauer bauen. So hat man hier die Grenzanlagen an das östliche (also geographisch westliche) Ufer der DDR gebaut. Und dann nur eine Kette von Bojen durch die Mitte des Sees gezogen, um die eigentliche Grenze zu kennzeichnen.
Natürlich haben wir als Kinder aus Kladow diese Bojen immer ignoriert. Nicht so sehr im Sommer, aber im Winter, wenn wir sicher waren, dass wir auf Schlittschuhen immer schnell auf Westberliner Gebiet sein konnten, sollte mal jemand von drüben kommen. Es kam aber nie jemand. Und so konnte man hier auf dem Eis die Grenze überschreiten und es hatte keine Folgen.
Merkwürdig, wenn man heute an diese Zeit zurück denkt. Steht man heute hier am See, will man die Absurdität dieser Zeit gar nicht mehr wahrhaben. Und dennoch war dies hier so, vor nicht einmal zwanzig Jahren.

Der See ist ganz im Westen von Berlin gelegen.
Es gibt mehrere Badestellen. An der ersten Badestelle die an der Uferpromenade liegt, gibt es es einen kleinen Bereich an dem sich freunde der Freikörperkultur sonnen können.
Wenn man der Uferpromenade folgt gelangt man zur zweiten großen Badestelle, dort gibt es ein Volleybalfeld und eine große liegewiese. (die direckt am Feld gelegen ist). Ein kleiner Spielplatz ist dort auch zu finden.
Der See hat in der Mitte zwei Inseln die aber als Naturschutzgebiet gelten und deswegen nicht betreten werden dürfen.
An einem am See gelegenen Restaurant kann man sich sogar Ruder– oder Tretboote ausleihen.