Gedenkstätte

Düstere Zeit — Düsterer Ort — Ein Ort gegen das Vergessen — die Gedenkstätte SA Gefängnis Papestraße —
Dieser Ort ist absolut authentisch. Der Besucher steigt hier in eine gruselige Vergangenheit ein, die teilweise beim Besuch real werden…
Es sind dunkle, kalte, alte staubige Keller… Keller der ehemaligen Eisenbahner-​Kaserne am S-​Bahnhof Südkreuz. Keller, wo kurz nach der Machtergreifung Menschen durch die SA eingekerkert worden sind… gefoltert,…gestorben durch diese menschenunwürdige Haft.
Kurz nach der Machtergreifung, wurden hier durch die SA Menschen in Gewahrsam genommen. Wenn diese die primitive Haft nicht auf dem Friedhof oder im Haftkrankenhaus endete, dann landete man später in eines der ersten KZ´s.
Entlassen, wieder in Freiheit entlassen, wurden die wenigsten.
Interniert wurden hier viele normale Menschen. Menschen wie du und ich — Menschen die kein Verbrechen taten und dafür verurteilt waren, nein — es waren Menschen die anderer Meinung waren…
Ein «Nichtgrüßen» eines vorbei laufenden SA-​Uniformierten reichte zum Beispiel aus, um hier zu landen. Dabei war es unerheblich, welcher Herkunft oder politische Meinung man vertrat. Alles war unrechtmäßig und willkürlich!
Eine grauenhafte Gedenkstätte…jeder sollte den Ort besuchen, um zu verstehen, wie gut wir es heutzutage in Berlin haben…
Danke an die Kuratorin Frau Irene von Götz, für eine beeindruckende Führung durch die Ausstellung!
ÖFFNUNGSZEITEN
Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Sonntag: 14 bis 18 Uhr
Montag bis Freitag für Besuchergruppen
nach tel. Vereinbarung von 10 bis 14 Uhr
Der Eintritt ist frei.
Kostenlose Führungen werden jeden Sonntag um 14 Uhr angeboten.

Viele, die am Bahnhof Südkreuz oben auf dem S-​Bahnhof aussteigen, wollen nur zur Firma IKEA. Manche fahren jeden Morgen dahin, um kostenlos ihren Kaffee zu trinken oder um ein preiswertes Frühstück mit Lachs zu erhalten. Man steigt aus, schaut nicht nach links oder rechts, sieht nichts, hört nichts, sagt nichts. Bis eine Freundin von mir doch mal was sagte und mich auf die Nazikeller hinwies. Und zwar ist sie eine Angehörige, die dort sonntags ab und an Führungen durchführt. Einmal im Monat (Sonntags und Mittwochs) gibt es dort Führungen.
Diese Keller wurden in den 80er Jahren von einem letzten Überlebenden, der dortigen Inhaftierten noch entdeckt und durch eine Initiative wieder zugänglich gemacht und jetzt wird es vom Bezirksamt Tempelhof-​Schöneberg geleitet. Ich frage mich nur, warum das Bezirksamt Schöneberg nicht auch eine Hinweistafel aufstellt.