Frauenzentrum Schokofabrik

Ich wollte unbedingt mal in einen Hamam und plötzlich wohnte ich für kurze Zeit über einem. Es war Winter, demnach kalt und ich wollte Wärme und Gemütlichkeit. Als Saunagängerin wollte ich mich mal auf ein neues Terrain begeben und packte eine Freundin ein, weil Männer ja keinen Zugang haben und wir gingen uns waschen auf höherem Niveau!
Wir wunderten uns über die vielen Kinder an dem Tag, die den Waschraum fluteten und alle Schälchen in Anspruch nahmen.
Beim Rausgehen sahen wir dann den Hinweis, dass es KINDERTAG war und es erklärte alles!
Das war bisher das einzige mal, das ich da war, weil ich die Sauna dem dann doch vorziehe und mein Geoherz bei dem Wasserverbrauch etwas schmerzte.
Sonst war es ein schönes Erlebnis und eine schöné Einrichtung. Orientalisch verführerisch entspannend mit einer kleinen Sauna, Blütenblättern in den Waschbecken, vielen Kissen und ruhiger Musik.
Aber eine heimische Badewanne reizt mich persönlich dann doch mehr oder eine klassische Sauna!
Trotzdem wars nett und ich war endlich mal in einem Hamam!

Die Projekt-​Idee der Schokoladenfabrik entstammt wie viele Häuser– und Wohnprojekte im Kiez aus der Zeit der Hausbesetzer-​Szene. Da viele der Gebäude leer standen und von Abriss bedroht waren, konnte sich dort eine alternative Szene niederlassen, die bis heute das Gesicht des ganzen Stadtteils prägt.
Bis 1968 tatsächlich auch als Schokoladenfabrik genutzt, wurde das Gebäude in der Naunynstr. von Frauen als Objekt in Beschlag genommen, um den theoretischen Ansätzen der Frauenbewegung nun endlich auch Taten folgen zu lassen.
Neben einem umfangreichen Beratungs– und Bildungsangebot beherbergt die Schokoladenfabrik ein türkisches Bad (Hamam), wofür sie auch über die Bezirksgrenze hinaus bekannt ist. Da dort nur Frauen Zutritt haben sowie sich das gesamte Programm an Frauen richtet, lässt sich darüber nur mit einer gewissen Distanz berichten.