Vor einigen Jahren war ich öfters Gast im «Di Russilo». Da am Ostersonntag das Wetter zusagte, beschloss ich mit meinem Freund mal wieder in diesen Biergarten zu gehen. Als wir da waren, konnten wir uns einen Tisch aussuchen, da das Eiscafe nicht allzu gut besucht zu sein schien. Wir hatten genügend Zeit, durch die Karte zu schauen und uns zu überlegen, was wir haben wollten. Wir hätten uns ruhig etwas mehr Zeit lassen können — beachten tat uns nämlich niemand. Ca. sechs Personen schienen für die Schicht im Lokal eingeteilt worden zu sein. Einige des Personals standen hinterm Tresen und bereiteten eifrig etwas zu oder taten sonstiges, während eine einzige Kellnerin herumlief und die Gäste bediente. Doch es fiel uns noch ein Person auf, die untätig um den Tresen herumlungerte. Nach 10 Minuten Wartezeit ging mein Freund zu diesem Mann in der kurzen Schürze hinüber, um anzufragen, wann wir denn bestellen könnten. Statt selbst unsere Bestellung aufzunehmen, wies er uns an, an unserem Tisch auf die Bedienung zu warten und bleib weiterhin am Tresen stehen — untätig. Nungut, etwas verwirrt warteten Wir also. Nach weiteren 5 Minuten kam dann die Bedienung endlich. Wir wollten zunächst gemeinsam eine Pizza essen. Später wollten wir dann noch Eis bestellen, allerdings hatten wir vor, erstmal damit zu warten. Leicht gehetzt nahm die Bedienung unsere Bestellung auf und eilte von dannen. Wir warteten eine ganze Weile auf unser Essen, aber nichts geschah. Mittlerweile hatten wir sogar eine Stoppuhr gestellt, um zu schauen, wieviel Zeit verstrich. Irgendwann kam die Kellnerin an unserem Tisch vorbei und schrie: «Oje, ich habe eure Bestellung ganz vergessen!». Fantastisch. Also noch länger warten! Mittlerweile waren wir eine halbe Stunde da, wurden hungrig und hatten noch nichts auf dem Tisch. Nach nun 8 Minuten kam die Pizza endlich auf zwei Tellern serviert und in Stücke geschnitten. Okay, das ist ja ganz nett. Geschmacklich war die Pizza allerdings ein voller Reinfall. Zwar war der Boden knusprig, das jedoch wars an Qualität auch schon. Die Pizza schmeckte einfach nach nichts. Nicht nach Salami, nicht nach Gewürzen — nichts. Schade. Und satt wurde man zu zwei davon auch nicht. Aber das hatten wir auch nicht vor gehabt. Wir wollten hinterher ja auch noch Eis essen. Nachdem wir fertig waren, riefen wir die Bedienung, um einen Eisbecher zu bestellen — wieder für uns zwei. Sie nahm die Bestellung auf und verschwand. Während wir nun wieder 10 Minuten auf einen(!) Eisbecher warteten, beobachteten wir das Geschehen am Tresen. Der Mann in der kurzen Schürze, den wir vorhin bereits kennengelernt hatten, hatte wohl die Aufgabe, nichts zu tun. Er stand nämlich die ganze Zeit nur rum oder unterhielt sich mit einigen Gästen. Das einzig produktive, das er zum Betrieb beisteuerte, war, das Dach des Pavillons aufzuziehen. Selbst dafür brauchte er zwei Versuche, weil er wohl nicht kompetenten genug für diese Aufgabe zu sein schien. Da wir wieder genügend Zeit mit Warten aufbrachten, schauten wir uns den Biergarten etwas genauer an. Er war umzäunt mit einem weißen Zaun, während wir auf eine Art Bühne saßen, die ebenfalls umgrenzt war mit Glasscheibe. Der Boden der Bühne war allerdings so ziemlich das Letzte. Jedes Mal, wenn hinter mit einer vorbei lief, wackelte der ganze Tisch und ich gleich mit! Die billigsten Holzdielen schienen wohl gut genug. Ach aber, unser Eis! Da war es endlich. Und der Kellnerin fiel auf, dass unsere Pizza-Teller noch von vorhin dastanden… ja. Wie aufmerksam. Schön sah der Eisbecher aus; schmecken tat es auch lecker. Aber bitte: zwei Kugeln Eis, ein Haufen Sahne und ein bisschen Keks — und dafür wird 6,20 Euro verlangt? Wie bitte? Ich war von diesem Eiscafe mehr gewohnt. Nachdem auch das Eis weg war, wollten wir diese Fars zu einem Ende bringen und verlangten nach der Rechnung. Im Vorhinein berechneten wir den Betrag, den wir laut Karte zahlen sollten und legten dementsprechend auch Trinkgeld bereit. Als die Bedienung nun kam, nannte sie einen Betrag, der 0,50 € teurer war als wir berechnet hatten — und uns ist definitiv kein Rechenfehler unterlaufen. Letzten Endes war es uns egal — es ging schließlich von ihrem Trinkgeld ab. Dummheit oder Dreistigkeit scheint hier allerdings nicht gefehlt zu haben. Oder gibt es Neuerdings einen Ostsonntags-Aufschlag für Cafés? Nach 1 ½ Stunden verließen wir schließlich leicht verärgert das Café. In dieser Zeit hätten wir in einem anderem Lokal deutlich mehr Spaß gehabt. Für mich eine Lektion, dort nicht wieder hinzugehen. Eine kleine Bemerkung zum Schluss: nachdem wir bezahlt hatten, fragte ich die Kellnerin, wer der Herr in der kurzen Schürze sei und ob er überhaupt zum Personal gehörte. Wir staunten nicht schlecht, als sie uns mitteilte, dass dies der Geschäftsführer war.
Sascha W.
Classificação do local: 4 Sonthofen, Bayern
Große Eisauswahl und faire Preise. Also normaler Eisbecher so um 6,90EUR. Bedienung freundlich und schnell. Geschmacklich auch ganz okay. Also man kann hier ruhig mal nen Eis essen oder man geht nen paar Schritte weiter und kann nicht draußen sitzen und isst zum gleichen Preis bei Al Teatro.