Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit Berlin

I love history and enjoy viewing documents even in a foreign language which support the historical event in question. I spent three hours here consuming all the documents, information stations, and audio stations. A few comments, most would find this type of museum dry but get the free audio guide and be prepared to learn more about a dark chapter in the history of man. It appears that more of the buildings will be opened in the future. PS the museum is free and the placards also are in English.

Nach dem Notaufnahmelager Marienfelde und dem Alliierten-​Museum war das Dokumentationszentrum Zwangsarbeit die nächste Station bei den diese Woche vorgenommenen Besuchen von Erinnerungsstätten an historischen Orten, zu denen man doch ein wenig unterwegs ist. Denn wirklich zentral liegen die nicht immer, die authentischen Stätten, die allein schon durch die unmittelbare Beziehung zwischen Ort, Geschehenem und Gezeigtem jeden Neubau toppen.
Das Dokuzentrum erreicht man revht gut über den S-​Bahnhof Schöneweide — der Weg vom Bahnhof, der einen nicht gerade freundlich empfängt, zum Ort der Erinnerung lässt einen aber bewusst erleben, dass man nicht gerade in einer Ecke ist, in der man als Tourist zufällig ist. Doch die Taten und Täter waren überall.
In der Britzer Straße findet man dann den Eingang zu diesem einstigen Ort — nämlich einer noch weitestgehend erhaltenen, 1943 errichteten Barrackensiedlung für Zwangsarbeiter. Zwangsarbeit wurde bekanntlich lange vergessen und verdrängt, sowohl Politik als auch Justiz haben sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Und dies, wo Zwangsarbeit allgegenwärtig war — oder vielleicht gerade deswegen?
Es ist schon ein beklemmendes Gefühl, über das Gelände, das zur Stiftung Topographie des Terrors gehört, zu laufen. Doch dieses Gefühl wird noch stärker, wenn man die Dauerausstellung in Baracke 2 besucht. Eine sehr sehenswerte, 2013 eröffnete Ausstellung, die einen nur betroffen machen kann.
«Harmlos» beginnt es mit Bildern über die Allgegenwart der Zwangsarbeit, die sich auf Quadern befinden. Man muss sich also nach unten beugen — und kann sich letztlich so auch ein Stück weit gegenüber den Oofern verbeugen.
Es geht weiter mit verschiedenen Themenblöcken, die von den Anfängen der Zwangsarbeit bis in die Nachkriegszeit gehen. Die Ursprünge der Zwangsarbeit lagen vor 1933 — bestimmte Gruppen, darunter etwa Leistungsempfänger, «durften» bestimmte Arbeiten verrichten. Irgendwie drängte sich nur die Assoziation auf, dass es auch im BSHG eine Regelung zu gemeinnützigen Arbeiten gab… Verfassungsrecht vergeht, Verwaltungsrecht besteht?
Irgendwann wurde Zwangsarbeit für den NS-​Staat lebensnotwendig. In einer Projektion werden Namen von Unternehmen gezeigt, wobei keine Rücksicht genommen wird. Es waren eben auch große und größte, heute noch existierende Unternehmen, die von Zwangsarbeit profitiert haben.
Je weiter man in der Ausstellung voranschreitet, desto mulmiger wird einem eigentlich. Wie schnell man damals uns Leben kommen konnte — und es macht z.B. massiv betroffen, wie Hinrichtungen geplant und inszeniert wurden.
Wie man nach 1945 mit Zwangsarbeitern umgegangen ist — eine Schande! Erst spät haben sich große Unternehmen der deutschen Wirtschaft zu ihrer Verantwortung bekannt. Als viele Zwangsarbeiter bereits tot gewesen waren.
Der Mittelgang ist Namen, Biographien und Schicksalen gewidmet. Opfern, aber auch Tätern und Profiteuren werden Namen gegeben und exemplarisch das Erlebte/​Erlittene aufgezeigt.
Diese Gedenkstätte ist verdammt wichtig, da sie ein gerne verdrängtes Kapitel deutscher Geschichte hervorragend aufbereitet. Ich stehe dazu, dass das mulmige Gefühl, das ich verspürte, immer stärker wurde — ein wirklich bewegender und ergreifender Ort ist es, der hier zum kostenlosen Besuch, der aber nicht umsonst ist, einlädt.
Der Ausstellungskatalog kostet absolut angemessene 15 Euro, die ich gerne gezahlt habe.

Benutzer Lars M. hat hierzu bereits einen passenden Beitrag zur Geschichte geschrieben, da will ich mich nicht wiederholen.
Ich möchte das Augenmerk auf die wenigen, aber anspruchsvollen Veranstaltungen lenken, die hier durchgeführt werden. Rund einmal pro Monat lädt das Dokumentationszentrum ein, um über Themen rund um die Zwangsarbeit zu informieren und zu disktuieren. Die Veranstaltungen finden natürlich im Zentrum selbst statt, was der Authentizität einen besonderne Touch gibt.
Viele Menschen sind es bedauerlicherweise nicht, die sich für das Thema zu interessieren scheinen, aber dafür bekommen die Veranstaltungen eine recht intime Atmosphäre, bei der viel Zeit für den persönlichen Austausch danach bleibt.
Schwere Kost, aber dennoch uneingeschränkt empfehlenswert.

Und wieder habe ich einen Ort der Trauer und des Verbrechens in Berlin kennen gelernt. Erschreckend ist, dass diese Orte mitten in der Stadt sich befinden, also nicht irgendwo am Rande der Stadt oder abgelegen sich befinden.
In Schöneweide, einen alten Berliner Ortsteil mit viel Industrie damals, befindet sich das Dokumentationszentrum NS-​Zwangsarbeit Berlin.
Es ist ein über 3 Hektar großes Barackengelände, welches fast unverändert erhalten geblieben ist. Es sind 14 Unterkunfts– und Wirtschaftsbaracken vorhanden, in denen die Nazis Zwangsarbeiter, mitten in einem Wohngebiet, untergebracht hatten.
Jeder der hier wohnte oder arbeitete, konnte sehen was geschah.
Untergebracht waren Militärinternierte und Zwangsarbeiter, hauptsächlich aus Italien, welches ja bekanntlich seit 1943 nicht mehr zu den Achsenmächten gehörte sondern Kriegsgegner danach war.
Unter anderen waren hier aber auch zu Kriegsende KZ-​Gefangene untergebracht. Geplant war das Lager für über 2000 Menschen.
Nach der Zeit wurde es durch die Sowjetischen Besatzungstruppen genutzt. Zu DDR Zeit befand sich hier eine Serum-​Anstalt.
Nach der Wende wurde das Lager saniert und eine Gedenkstätte mit Ausstellung installiert.
Dieses Lager steht heute stellvertretend für viele tausend Zwangslager in der damaligen Zeit. Es ist das einzige seiner Art heute in Deutschland.
Gegen das Vergessen — ein historisch sehr bedeutungsvoller Ort!

Nicht weit vom S-​Bahnhof Schöneweide verstecken sich unscheinbar zwischen Wohnhäusern die Baracken des NS-​Dokumentationszentrums. Im zweiten Weltkrieg gehörte es zu einem der 3.000 Zwangsarbeiterlagern im Stadtraum Berlin. So weit ich weiß, ist es das letzte Erhaltene und wird von der Stiftung Topographie des Terrors mit viel Liebe zum Detail und großem Engagement betrieben, um interessierten Menschen das große und dennoch vergessene oder verdrängte Leid näher zu bringen. Es ist überaus informativ jedoch empfehle ich eine Führung. Bei düsterem, regnerischen Herbstwetter ist der Weg zur Baracke 13 — am Ende des Geländes — besonders beklemmend und bedrückend.