Björn Schulz Stiftung / Kinderhospiz Sonnenhof

Hier erfolgt ein wirklich toller Umgang mit Kollegen, Eltern und Kindern. 5 Sterne sind nicht genug! Ein wunderschönes Haus.

Manchmal fällt es schwer, nach dem üblichen Standard bewerten zu müssen.
Und manchmal führt einen ein wundervoller und so mit Liebe geleiteter und gestalteter Ort auch an den Rand des an Schmerz erträglichen und der immerwährenden Trauer.
Ein wunderschöner Ort von dem ich es keinen Eltern der Welt und auch nicht meinem schlimmsten Feind wünsche, dass sie ihn jemals sehen, oder ihn in Anspruch nehmen müssen. Kein Platz, der einen mit schreienden Werbezügen oder lautstarkem Brimborium erschlägt! Ein stiller, hell in Pastelltönen gestaltetes Anwesen, mit einem traumhaften kleinem Park, Wasseranlage, im Frühjahr und Sommer vielen bunten Blühern versehen, die diesem Ort versuchen das zu nehmen, was diesen Ort trotzdem in jeder Sekunde, jedem Moment umgibt den Tod. Das Kinderhospitz Sonnenhof ist ein so malerischer Ort, dass man es schon beinahe als makaber bezeichnen könnte, dass er so liebevoll und so voller Leben gestaltet ist. Anders kann man es auch betrachten, dass durch diesen Platz der Abschied so liebevoll und leicht wie möglich gestaltet werden soll. Sowohl für die Kinder, die diesen Platz verlassen, als auch für die Eltern und Familien, die zurückbleiben müssen.
Es werden zwischen 10 und 15 Kinder und Jugendliche dauerhaft betreut. Sie haben große ebenfalls hell und liebevoll gestaltete Räume, die nach Bedarf mit allem, was für die Betreuung notwendig ist aufgerüstet werden. Zudem können auch Eltern mit in den Zimmern leben oder aber die Familien in den Gästezimmern unterkommen. Wie es eben gewünscht wird. Auch kann das Zimmer so gestaltet werden, wie es individuell für das Kind am schönsten ist. Und sogar Haustiere sind willkommen. Das Personal ist zurückhaltend und professionell, aber auch in allen Belängen und wann immer es gebraucht wird von Eltern oder Kind da. Sie versehen ihre Arbeit mit einer Güte und Herzenswärme. Es ist für mich die wohl mit Abstand am grausamsten vorstellbare Arbeit, etwas was ich keine 2 Minuten verrichten könnte, die diese mit einer Liebe machen, die man garnicht entsprechend ermessen oder anerkennen kann.
Es gibt Betreuer, die auch zuhause aushelfen und pflegen. Diese helfen auch beim Amts– Arztgängen oder anderen anfallenden Sachen, die die Familie in diesem Zusatnd nicht bewältigen kann, aus welchen Gründen auch immer. Ebenso gibt es Sozialbetreuer, die in der Zeit danach den Eltern beistehen und wirklich alles dafür tun, um diese nicht im Meer der Verzweiflung und der Trauer versinken zu lassen. Sie nehmen einen auf Wunsch Sachen wie Trauerorganisation, Bestattergespräche oder alles was irgendwie damit zu tun hat ab. Ebenso begegnen sie einem auch immer mit Liebe und Verständnis, wenn man ihnen in der Verzweiflung mit ungewolltem Hass oder Agressionen begegnet und nehmen alles hin.
Ebenso behandeln natürlich auch Fachärzte nach den Bedürfnissen der Kinder. Ein Ort, der trotz dieser Liebe seinen Schrecken zumindest für mich nicht verlieren wird, da er mich bis an mein Lebensende an die schlimmsten Momente meines Lebens erinnern wird. Ein Ort aber auch voller Dankbarkeit, bei dem man lernt, was die wahren Sorgen des Lebens sind und wie wertvoll jeder noch so unscheinbare Augenblick sein kann. Fern aller Differenzen untereinander ist dies auch ein Ort, der mich und meine Exfrau immer miteinander verbinden wird, an dem Alles andere ins Abseits rückt. Und trotz dieser ganzen für einen Menschen im Gedanken so widersprüchlichen Ort bin ich unermesslich dankbar, dass es diesen Ort gibt. Ich bin dankbar für jede Minute, die ich dort hatte um Abschied zu nehmen, dankbar für jedes Lächeln, das meinem Kind dort entgegnet wurde.
Und auch wenn er aus dem größten Leid welches Eltern überhaupt widerfahren kann, durch den Tod des kleinen Björn Schulz und den sozialen Einsatz und die Stiftung seiner Eltern, entsatanden ist, bin ich wie ebenso leider viele andere Zurückgelassene dankbar für diesen Ort. Meine Anerkennung und mein Dank gebührt allen Menschen, die sich dort einsetzen, engagieren und arbeiten und alles dafür tun, dass der Tod ein Stück weit seinen Schrecken verliert. Zudem existiert diese Stiftung und der Ort nur aufgrund der Spenden. Und wenn es noch so klein und unbedeutend ist, jeder Cent hilft.
Für einen Vater, dessen Kind stirbt, stirbt die Zukunft. Für ein Kind, dessen Eltern sterben, stirbt die Vergangenheit. Berthold Auerbach

Für diese Einrichtung reichen leider keine 5 Sterne aus.