Berliner Residenz Konzerte

Aua!
Ich musste mir in den Arm zwicken.
Habe ich doch glatt vergessen, wie die Realität ist. So sehr hatte ich das Gefühl, am Hofe des Kaisers zu speisen und den Klängen Mozarts zu lauschen.
Ich durfte einen unvergesslichen Abend mit Mozarts Meisterwerken und einem Sterne-​Gänge-​Menü erleben.
Alle Beteiligten trugen die Tracht aus jener Zeit. Perücke, viel Puder im Gesicht, wahnsinnig detailverliebte Kostüme. Schon beim Einlass fühle ich mich wie mit einer Zeitmaschine zurück in die Vergangenheit geworfen.
Meine Freundin und ich wurden von einer der Angestellten des Hofes zu Tische begleitet. Der Zeremonienmeister begrüßte alle Gäste und präsentierte die Speisen.
Es gab österreichische Spezialitäten.
Als Vorspeise bekam ich sehr zarten Räucherlachs auf Gurkenallerlei und meine Freundin die vegetarische Variante dessen.
Der Hauptgang bestand aus Tafelspitz auf Kartoffelstampf mit Frühlingsgemüse. Das Fleisch war so zart, dass ich kaum das Messer nutzen musste. Die fleischlose Version bestand statt Tafelspitz aus einem mariniertem Stück Tofu, welches laut meiner besseren Hälfte noch nie so gut schmeckte. Ich glaube ihr das einfach mal.
Vor der Nachspeise, welche aus Apfelstrudel und Vanilleeis bestand, wurde uns eine Solo-​Stück Johann Sebastian Bachs von einer der Violinistinnen vorgespielt.
Satt und glücklich durften wir dann im Konzertsaal im Ostflügel der Orangerie Platz nehmen. Mit einer Begrüßung der hinzugekommenen Gäste durch den Zeremonienmeister, der es verstand, uns mit Humor immer wieder zum Lachen zu bringen, begann das Konzert. Mit Bariton– und Sopran-​Sängern und mehreren Solis der Streicher wurde eine Selektion der Werke Mozarts dargeboten.
Mit einem Lächeln im Gesicht gingen wir von einem schönen Abend nach Hause.
Überraschend, wie gut es mir gefiel. Mit meinen 26 Jahren hätte ich das nicht erwartet!

Eine grandiose Inszenierung in historischem Gemäuer. Wir haben uns für das Konzert nebst Dinner entschieden. Begrüßt und excellent durch den Abend geführt wurden wir vom Zeremonienmeister Guido Böhm. Natürlich in barockem und originalgetreuen Gewand gekleidet.
Das Dinner wurde serviert unter Abwesenheit des Königs, im Westflügel der großen Orangerie. Wir erfreuten uns an:
Lachs gehackt und gebeizt mit confierten Schalotten in Gurkenkaltsuppe dazu Kräuterspitzen
* Medaillon vom Lammsattel mit Auberginenmark und Ragout von Zucchini und Erdapfel * Cassis Dome mit Ricottakern und Pistazien Anschließend gaben Musiker des Berliner Residenz Orchesters beleuchtet von Kerzenschein, Höhepunkte des 17. und 18. Jahrhunderts zum Besten. Die Akustik des Saals ist beeindruckend. Ein Freudenfest, den Klängen von Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel, Wolfgang Amadeus Mozart, Friedrich dem Großen & seiner Hofkomponisten sowie Antonio Vivaldi zu lauschen.
Offensichtlich findet die Zeremonie bei Berlins Touristen größeren Anklang, als bei den Bewohnern selbst. Sehr zu unrecht, wie ich finde.

Hey ich bin der Smiffy und ich war da!
Das Konzert war super, obwohl ich kein Wort verstanden hab, was da geträllert wurde, auch wenn teilweise auf deutsch gesungen wurde. Alle waren so wie früher angezogen und haben sich auch so verhalten. Und dann die klassische Musik, echt toll! Höre das ja eigentlich garnet sonst so, aber hier hat einfach alles gepasst, so dass auch nicht Klassikfreunde ein Erlebnis haben.
Einfach mal hingehen und Bach & Mozart hören! (Vielleicht werden dort im Jahre 2316 Lieder von David Hasselhoff gespielt, so wie heute dort von J. S. Bach, wer weiß, wer weiß…) ;-P