Auswärtiges Amt

Diese Bewertung bezieht sich nicht auf das AA an sich, sondern auf eine Veranstaltung, die im Mai 2015 dort stattgefunden hat. Die Stiftung EVZ hat einmal mehr eingeladen. Doch warum das AA? Der Schirmherr der internationalen Schul– und Jugendprojekte «Europeans for Peace» ist Frank-​Walter Steinmeier. Der ist zwar nicht da, sondern «nur» sein Kulturdirektor, doch das tut dem feierlichen Rahmen keinen Abbruch. Moderiert wird die Veranstaltung von Arndt Breitfeld — der ist dem einen oder anderen vielleicht vom rbb bekannt. Schaut in echt genauso schlank aus wie im Fernsehen (manchmal ist es ja umgekehrt). Flott und lustig führt er durch die Preisverleihung. Ausgezeichnet werden drei von 23 Projekten, die sich in den Jahren 2013 und 2014 mit dem Thema «Diskriminierung: Augen auf! Projekte über Ausgrenzung damals — und heute» befasst haben. Damit haben wir dann auch wieder den Bezug zur Stiftung, klar.
Die Veranstaltung ist klasse organisiert, auch wenn es ein wenig schräg anmutet, dass man beim Betreten des Gebäudes durch eine Sicherheitsschleuse wie am Flughafen muss. Einer der Preisträger des heutigen Abends ist ein deutsch-​russisches Jugendprojekt, bei den taube und hörbehinderte Jugendliche aus Deutschland und Russland eine Fernsehsendung gegen Diskriminierung produziert haben. Passend dazu gibt es eine Performance einer Kreuzberger Pantominentruppe.
Und weil sich die Gebärdensprache in Deutschland von der in Russland unterscheidet, nannte man das Projekt «vier Sprachen — zwei Länder = eine Sendung». Applaudiert wird in Gebärdensprache übrigens durch das Schütteln der hochgehobenen Hände. Klar, sonst würde das auch keinen Sinn machen. Schön anzusehen und wer mag, kann die DVD im Vorraum auch gleich mitnehmen. Da findet dann auch der Empfang statt. Es gibt kleine Häppchen und einen schmackhaften Merlot, der von den netten Servicekräften serviert wird.
Kleiner Wermutstropfen sind die viel zu kleinen sanitären Anlagen, die dem Ansturm kaum gewachsen sind. Doch dafür gibt´s ein tolles Ambiente in einem ungewöhnlichen Rahmen — kommt man ja ansonsten nicht unbedingt hin.

Man kann sehr schnell und unkompliziert einen Blick ins Auswärtige Amt, in Berlin Mitte bekommen.
Zur Zeit ist hier auch eine kleine Ausstellung über den Mauerfall, und wie es dazu kam, gleich im Foyer.
Man benötigt lediglich einen Personalausweis und zwei Minuten Zeit um hier rein zu kommen, das lohnt sich durchaus.
Außerdem gibt es hier im großzügigen Eingangsbereich (der durchaus sehenswert ist) ein kleines Café samt Toilette.
Wirklich empfehlenswert, wenn man Tourismus– mäßig in Berlin Mitte unterwegs ist, denn eine kleine Verschnaufpause samt Cappuccino ist hier recht angenehm.

Der Bau ist so groß wir müssen viel im Ausland zu tun haben

Sehr prachtvolles Gebäude. Das Büro des Außenministers ist recht klein. Schöner Lichthof und man kann dort auch Kaffee trinken. Leider sitzt die falsche Person im Auswärtigen Amt als Chef.

Im Rahmen einer Besuchergruppe hatten wir als Teil unserer Erkundung der Berliner Innenstadt auch einen Besuch im Auswärtigen Amt, sprich Außenministerium auf dem Programm. Wie erwartet, gab es schon zu Beginn eine Sicherheitskontrolle wie beim Flughafen. Das dortige Personal war jedoch nett und bemühte sich, die Zeit der Kontrolle relativ gering zu halten.
Gerade eingetroffen standen wir im Innenhof und bewegten uns in Richtung Konferenzbereich. Mineralwasser und Kaffee standen für die durstigen Besucher bereit und wurden rege beansprucht. Weniger Momente später ging es dann bereits los.
Ein Mitarbeiter mit großer diplomatischer Erfahrung betreute uns im Rahmen dieser Zeit und erzählte zu allererst einmal etwas über seine Aufgaben und seine Geschichte. Schon dieser Bericht war sehr spannend, enthielt er auch detaillierte Angaben darüber, in welchen Ländern er gearbeitet und somit auch gelebt hatte. Weiterhin berichtete er vom Alltag im Auswärtigen Amt und wie es zu dieser Namensgebung kam. Ein interessanter Ausflug, sowohl in die Geschichte dieser Behörde als auch das tägliche Leben dort.
Selbstverständlich hat er auch ein wenig über die Zusammenarbeit zwischen den hiesigen Angestellten der speziellen Abteilung und dem Botschafter im jeweiligen Zielland berichtet. Sehr interessant, was es dort so für Anliegen gibt und wie gut die jeweiligen Mitarbeiter von hier aus die deutschen Aktivitäten vor Ort unterstützen. Dieses Thema wurde danach von einem Film unterstützt, in dem Beispiele aus der diplomatischen Arbeit aufgezeigt wurden.
Anschließend gab es noch Zeit für Fragen und Diskussion, die von einem wirklich routinierten Angestellten des Auswärtigen Amtes fachkundig beantwortet wurden. Ein sehr informativer Besuch, sehr zu empfehlen!

Das schöné an der Berliner Republik ist ihre Transparenz und der öffentliche Zugang zu vielen ihrer Gebäude. Zwar kann man nicht mal schnell beim Außenminister vorbeisehen, aber das große, zentrale Atrium steht auch dem privaten Besucher hier offen, jedenfalls wenn er eine Sicherheitskontrolle wie am Flughafen über sich ergehen lässt. Tatsächlich musste mein Begleiter hier das Werkzeug, das er zur Reparatur seines Fahrrades bei sich führt, bei den netten Damen und Herren am Eingang zurücklassen.
Der Besuch hier ist kein Muss. Von außen ist der Bau schon spannender. Von innen hat man ähnliche Atrien in anderen Bürogebäuden schon öfters gesehen. Es gibt ein kleines, auch nicht unübliches Café mit den üblichen Angeboten. Ein Buchladen bietet neben Berlinliteratur auch viele Werke über Diplomatie, Geschichte und Außenpolitik an. Und es gibt eine Ausstellung in der Mitte des Raums, derzeit über antiquarische Photos aus Mittelamerika, wo deutsche Archäologen in der Vergangenheit offenbar sehr aktiv gewesen sind. Klein, fein, aber mit einem verkopften Namen gesegnet, der mir sofort wieder entfallen ist.
Die eigentlichen Mitarbeiter passieren an der hinteren Wand des Atriums mit Hilfe der Dienstausweise eine Personenschleuse. Hier ist dann Schluss für den privaten Besucher. Zu viel Transparenz muss dann doch nicht sein. Aber immerhin reicht der Einblick in dieses Haus, um festzustellen, dass sich die hier arbeitenden Menschen nicht von denen in anderen Bürogebäuden unterscheiden. Zumindest nicht optisch.