Archenhold Gymnasium Oberschule

Na ja, ich kann die Schule nicht gerade empfehlem, außer für die die gerne und sehr sehr viel lernen und keine Freizeit haben wollen, man schreibt fast immer Tests u.s.w. Man sollte dort hin gehen wenn man gut in Mathematik ist. Aber eine gute Sache hat die Schule: Das Essen und der Kiosk ist ganz gut. (;

Damals als es darum ging auf welche Schule ich nach der Grundschule gehen sollte, standen genau drei Gymnasien auf meinem «Auswahlzettel». Viel mehr gab es auch gar nicht in Treptow.
Ich klapperte alle drei beim Tag der offenen Tür ab, unterhielt mich mit Schülern von dort und informierte mich über Räumlichkeiten und Schwerpunkte.
Am Ende nutzten aber alle Vergleiche und Fakten gar nichts, es war ein Bauchgefühl.
Ich sah den großen gelben Altbau, kam über den weitläufigen Hof mit großen Bäumen geschlendert und mein Herz siegte über meinen Verstand…
Obwohl der Schwerpunkt an dieser Oberschule auf den Naturwissenschaften liegt, die noch nie so richtig mein Fall gewesen sind, habe ich die Entscheidung nie bereut.
Nicht nur das Gebäude an sich, dass aus einem schönen Altbau mit hohen Decken und Fenstern und einem Neubau, in dem vorrangig Fächer wie Physik, Astrologie, Chemie, Informatik und Biologie unterrichtet werden, besteht, überzeugte mich sieben ganze Jahre lang.
Wie an jeder Schule gab es tolle und ganz miese Lehrer, und wie an jeder Schule gab es eine Mensa in der Bärenmenufraß angeboten wurde und wie an jeder Schule gab es Probleme und Festtage.
Der Unterschied zu anderen Schulen war und das merke ich insbesondere jetzt, da ich mitten im Studium stecke, dass wir dort gut aufs weitere Leben vorbereitet wurden. Wir haben wirklich was gelernt. Es fiel schon mal Unterricht aus, aber fast immer gab es Ersatzlehrer oder wenigstens Aufgaben, die wir für die ausgefallene Stunde lösen mussten. Und Probleme wurden angegangen, man konnte mit den Lehrern reden, was Eigenes bewegen.
Die Lehrer mussten damit rechnen in der Schülerzeitung «Die Unbunte» kritisiert zu werden, Schüler organisierten Schulfeste, die größeren Schüler «spielten» Projektleiter für die kleineren in den Projektwochen und so entwickelten sich auch soziale Beziehungen zwischen den Altersklassen. Außerdem gab es die legendären «Archenhold-​Partys». Ganz am Anfang im Come-​In, später auf der Insel. Diese Partys waren so gut besucht, dass es sich rumsprach und man dort auch viele Gesichter von außerhalb sah.
Erwähnenswert wäre auch noch, dass es einen Drama-​Kurs gibt, den man auch ins Abi mit einbringen kann, die Bühne für Proben steht im Speisesaal, eine riesige Turnhalle mit Laufbahnen und Basketballplatz wurde gerade fertig gebaut, als ich dort anfing und hinter dem Neubau liegt ein richtiges kleines Paradies– ein Biotop wo man sich gerade im Sommer ein paar ruhige Stunden gönnen darf.
Wenn ich heute sage ich habe es geliebt zur Schule zu gehen, ernte ich von Gleichaltrigen meist unverständliche Blicke, dabei meine ich es absolut ernst, ja manchmal vermisse ich es regelrecht. Und seit dem weiß ich eins: Ich würde wieder auf meinen Bauch hören!