Die Bewertung einer Arztpraxis ist immer etwas schwierig. Schließlich muss man ja an sich voraussetzen, dass die Weißkittel wissen, was sie mit einem machen. Und letztlich ist man ihnen mehr oder minder ausgelefert. Aber leider hat man mitunter Erfahrungen, die einem klar sagen, dass man seine Füße das erste und zugleich letzte Mal in eine Praxis gesetzt hat. Eine solche Erfahrung konnte ich 2009 in dieser Praxis machen. Es war die Hochzeit der Schweinegrippe, bei der überall in den Medien geraten wurde, dass man nicht einfach so zum Arzt gehen, sondern vorher anrufen solle, um nicht unnötig lange im Wartezimmer zu sitzen. Als ich Grippesymptome verspürte mit hohem Fieber und allem möglichen anderen, war mir klar, dass ich am besten zum Arzt gehen sollte. Also nachgeschaut, wo es eine Praxis in meiner Nähe gibt. Dort am morgen angerufen und für 11.00 Uhr oder so einen Termin bei Frau Zechel bekommen. Fiebergeschwächt und glühend schleppte ich mich hin und war kurz vor 11.00 Uhr in der Praxis. Obwohl ich ja meine Symptome geschildert hatte, durfte ich trotz Termins weit über eine Stunde im Wartezimmer warten. Das wurde dann aber noch von der Performance von Frau Zechel deutlch übertroffen. Klar, ich möchte mit einem Arzt nicht tauschen, vor allem nicht, wenn vielleicht durch Grippewellen extrem viel los ist. Aber wenn ich wirklich mit Fieber und allem zum Arzt gehe, möchte ich keinen sichtlich genervten Arzt erleben, der eher mürrisch wirkt. Eine solche Arztperformance habe ich nur einmal in meinem Leben gehabt– und ich kann gerne darauf verzichten. Dass die Praxiseinrichtung nicht die modernste ist, sondern vermutlich mindestens aus den 80ern Jahren stammt, kann ich ja noch hinnehmen– aber derart lange Wartezeit trotz Termins bei klaren Grippesymptomen und eine derartige Performance brauche ich nicht noch einmal.