Wenn etwas auf dem Martin-Luther-Platz steht, dann mag so mancher vielleicht daran denken, dass es mit Luther zu tun haben könnte. Wer dies glaubt, ist hier aber schief gewickelt. Denn der Brunnen auf dem Platz hat nichts, aber auch gar nichts mit Luther zu tun. Dieser vor gut 100 Jahren gestiftete Brunnen ehrt eine Zunft, die Augsburg lange vor der Puppenkiste und dem FCA Ruhm brachte. Denn die Augsburger Gold– und Silberschmiede waren es, deren Werke hoch begehrt waren. Augsburger Gold– und Silberschmiedekunst war an dem Höfen quer durch Europa begehrt, ebenso bei den Kirchen. Viele große Museen und Domschätze haben nicht ohne Grund Werke der Augsburger Gold– und Silberschmiede in ihren Sammlungen. Die Brunnenfigur ist zwar recht markant, aber insgesamt ist der Brunnen, der nach dem Abschluss von Umgestaltungsarbeiten am Platz seit wenigen Monaten wieder an gewohnter Stelle steht, doch etwas zu unscheinbar und fast ein wenig versteckt. Dies wird der Handwerkskunst und dem Ruf der Augsburger Goldschmiede von einst aus meiner Sicht nicht ausreichend gerecht.