In der Bäckerei-Landschaft ist Augsburg zwar in erster Linie Ihle– und Wolf-Land. Doch diese beiden Bäckerein mit dem wohl umfangreichsten Filialnetz im Augsburger Stadgebiet haben weder ein rechtliches noch ein faktisches Monopol– und so sieht man im Stadtgebiet durchaus noch die eine oder andere Bäckerei. Wobei die ganz klassische Handwerksbäckerei mit nur einem Ladengeschäft, hinter dem sich die Backstube befindet, auch in Augsburg klar eine vom Aussterben bedrohte Art ist. Doch, wie gesagt, es gibt nicht nur Ihle und Wolf. Auf dem Rückweg vom Strafjustizzentrum in die Kanzlei habe ich kürzlich in dem Bereich, in dem einst der wohl längste Räumungsverkauf der Republik stattfand(gefühlt bestimmt 10 Jahre war bei Teppich Baco Dauer-Räumungsverkauf…) in einem Neubau eine Filiale der mir bislang unbekannten Bäckerei Rager, die sich wohl insbesodere in den südlichen Augsburger Stadtteilen tummelt, entdeckt. Die Außensitzplätze waren verlockend — und nach einem längeren Termin bei Gericht und in Ansehung der Mittagszeit war ich mal neugierig, ob/inwieweit ich denn bei einem anderen Bäcker mittags fündig werden kann. Ja, ich stehe dazu– am 15. April bin ich, obwohl ich ganztägig in Augsburg war, «meinem» Wolf untreu geworden. Aber variatio delectat. Wie bereits erwähnt, es gibt hier doch etliche Außensitzplätze, die bei schönem Wetter einladen. Und definitiv gut angenommen werden. Sitzen kann man natürlich auch drinnen, wo man ein modernes, solides Ambiente vorfindet. Bei der Auswahl an Brot, Semmeln, Belegtem und Teilchen wird hier natürlich das Rad nicht neu erfunden — sicherlich, jeder Bäcker hat vielleicht seine Spezialitäten. Aber ein bisschen vergleichbar ist es im Grundsatz ja schon, was man hier so bekommt. Ich war mit meinem belegten Kornspitz sehr zufrieden — und ich habe auch nichts in der Richtung mitbekommen, dass dem Kollegen, mit dem ich zusammen unterwegs gewesen war, sein Wurstsalat nicht geschmeckt hätte. Wo mir eindeutig warm ums Herz geworden war, war, als meine Äuglein eine Kalorienbombe meiner Kindheit entdeckten — nämlich Granatsplitter. Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, hat man früher eigentlich überall Granatsplitter bekommen– heute ist dies eher eine Seltenheit. Insgesamt war ich hier durchaus zufrieden– wobei mir das Personal irgendwie dann doch ein klein wenig zu förmlich war. Gerne hinterlasse ich hier jedoch vier Sterne. Und sollte ich hier mal wieder zu Fuß unterwegs sein, ist die persönliche B-Probe nicht ausgeschlossen.